Devlet Bahçeli, Parteichef der Nationalistischen Bewegungspartei (MHP), sagte am späten Sonntag, dass die Referendum-Ergebnisse „ein sehr wichtiger Erfolg" für die Türkei darstellen würden.

Bahçeli nannte das Ergebnis „eine unbestreitbar erfolgreiche Leistung, ein Gewinn, der nicht zu leugnen und zu ignorieren ist."

Er sagte, dass die Türkei den internationalen „Druck, die Erpressungen, die Bedingungen, die Gewalt und die Drohungen der ganzen Welt" zurückwies. Im Vorfeld stieß das Referendum vor allem in Europa auf Ablehnung. Verschiedene Politiker hatten offenkundig die „Nein"-Stimmen unterstützt und sich damit in die Innenpolitik der Türkei eingemischt.

Laut den Auszählungen lagen die „Ja"-Stimmen um 20:05 Uhr bei 51,39 Prozent, während die „Nein"-Stimmen bei 48,61 Prozent blieben.

Die Daten zeigen, dass die drei größten Städte der Türkei - Istanbul, Ankara und Izmir - sowie der überwiegend kurdische Südosten mit „Nein" gestimmt haben. Doch die „Ja"-Kampagne hat im Südosten besser gefruchtet als erwartet. Bei den Parlamentswahlen im Jahr 2015, konnte die HDP noch auf breite Unterstützung aus dem Volk setzen.

Vorläufige Ergebnisse zeigen außerdem, dass eine große Mehrheit der MHP-Wähler mit „Nein" stimmte. Bahçeli hatte das „Ja"-Lager und Präsident Recep Tayyip Erdoğan während dem Volksentscheid offen unterstützt.

Obwohl die gesamten Stimmen der MHP und der regierenden Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei (AKP) bei den Wahlen vom 1. November 2015 bei 61,39 Prozent lagen, konnten die Ja-Stimmen im diesjährigen Referendum kaum die 51 Prozent Marke sprengen. Die Stimmen für die AKP lagen im November bei 49,49 Prozent.