Durch niederländischen Polizeihund verwundeter Mann in Türkei behandelt

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 23.03.2017 00:00
Aktualisiert 23.03.2017 17:36
IHA

Das türkische Gesundheitsministerium führt die Behandlung eines türkischen Staatsbürgers durch, der während den Protesten gegen das umstrittene Verbot türkischer Ministerauftritte in der Nähe des türkischen Generalkonsulats in Rotterdam von der niederländischen Polizei schwer geschlagen und von einem Polizeihund angegriffen wurde, sagte Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Mittwoch.

Çavuşoğlu erklärte, dass der verwundete Hüseyin Kurt nach Istanbul gebracht wurde, um eine bessere medizinische Behandlung zu erhalten.

„Das Gesundheitsministerium führt die Behandlung von Hüseyin Kurt durch. Wir werden uns auf jeden Fall immer um unsere Bürger kümmern", fügte der Außenminister hinzu.

Eine diplomatische Krise eskalierte vergangene Woche zwischen den beiden Ländern, nachdem die niederländische Regierung die Landeerlaubnis des türkischen Außenministers entzog und die türkische Ministerin für Familie- und Sozialpolitik kurz vor dem Eingang des türkischen Konsulats stoppte und sie im Anschluss mit einem niederländischen Polizeikonvoi aus dem Land auswies.

Währenddessen versammelten sich tausende türkische Staatsbürger vor dem türkischen Konsulat in Rotterdam, um die Verbote friedlich zu protestieren. Daraufhin griff die Polizei ein, wobei hunderte Demonstranten durch die unverhältnismäßige Gewalt der Polizei verletzt wurden.

Kurz danach stellte sich heraus, dass der Bürgermeister von Rotterdam einer stark bewaffneten Spezialeinheit die Erlaubnis erteilte „im Notfall zu schießen".

Die türkische Regierung antwortete sehr hart auf diese skandalösen Ereignisse und legte scharfe diplomatische Strafmaßnahmen nach. Zunächst wurde der niederländische Chargé d'Affaires zwei Mal ins Außenministerium gerufen wobei ihm drei diplomatische Noten übergeben wurden.

Danach setzte die Türkei sämtliche hochrangige Kontakte zur niederländischen Regierung aus und forderte von der Niederlande eine Wiedergutmachung.

Die Minister wollten sich bei angemeldeten Veranstaltungen mit ihren Landsleuten treffen und über das in der Türkei bevorstehende Referendum diskutieren.

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