Die britische Tageszeitung Times berichtete am Dienstag, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan untergraben wurde und jedes Recht dazu hat, den Flüchtlingen den Weg nach Europa zu gewähren.
Der Artikel mit dem Titel „Erdoğan droht mit einem Sommerchaos für die EU" vom diplomatischen Redakteur Roger Boyes sagte, dass die Europäische Union die Türkei in der EU-Mitgliedschaft irregeführt habe, die in den angespannten Beziehungen zwischen der Türkei und den EU-Ländern eine große Rolle spiele.
Boyes erklärte, dass die EU niemals die Türkei als Teil der Union haben wollte, aufgrund ihrer wachsenden Bevölkerung, der muslimischen Identität und die Nähe zu Konfliktgebieten, obwohl das Land seit 1999 Kandidat für eine Vollmitgliedschaft ist.
Laut Boyes erinnerten sich die Rechts-Parteien der EU an ihre christlichen Identitäten nach den Terroranschlägen von Madrid 2004 und London 2005, wobei sie versäumten die „traurige Nachricht" an die Türkei zu vermitteln und versprachen stattdessen eine privilegierte Partnerschaft.
Boyes betone unter anderem, dass solange die EU bezüglich der Flüchtlingskrise von der Türkei abhängig ist, werde die Unbequemlichkeit des „Andersseins" parallel dazu zunehmen.
Am 20. März 2016 einigten sich die EU und die Türkei zu einem Flüchtlingsabkommen, wobei für jede Übernahme eines illegalen Flüchtlings aus Griechenland, ein syrischer Flüchtling in der EU aufgenommen wird.
Der Deal umfasste ein Hilfspaket in Höhe von sechs Milliarden Euro, um die Türkei, bei der Versorgung der mehr als drei Millionen Flüchtlinge zu unterstützen. Allerdings hat die Türkei bisher nur 677 Millionen Euro erhalten.
Die Vereinbarung ermöglichte auch die Beschleunigung der türkischen EU-Mitgliedschaft und die Visafreiheit für türkische Staatsangehörige im Schengen-Raum, die bis heute verwehrt wird.