Nach der Krise in den Niederlanden, kündigte der Istanbuler Stadtrat am Mittwoch die Städtepartnerschaft mit Rotterdam einstimmig auf.
Eine diplomatische Krise eskalierte am Samstagabend zwischen den beiden Ländern, nachdem die niederländische Regierung die Landeerlaubnis des türkischen Außenministers entzog und die türkische Ministerin für Familie- und Sozialpolitik kurz vor dem Eingang des türkischen Konsulats stoppte und sie im Anschluss mit einem niederländischen Polizeikonvoi aus dem Land auswies.
Währenddessen versammelten sich tausende türkische Staatsbürger vor dem türkischen Konsulat in Rotterdam, um die Verbote friedlich zu protestieren. Daraufhin griff die Polizei ein, wobei hunderte Demonstranten durch die unverhältnismäßige Gewalt der Polizei verletzt wurden.
Kurz danach stellte sich heraus, dass der Bürgermeister von Rotterdam einer stark bewaffneten Spezialeinheit die Erlaubnis „im Notfall zu schießen" erteilte.
Die türkische Regierung antwortete sehr hart auf diese skandalösen Ereignisse und legte scharfe diplomatische Strafmaßnahmen nach. Zunächst wurde der niederländische Chargé d'Affaires zwei Mal ins Außenministerium gerufen wobei ihm drei diplomatische Noten übergeben wurden.
Danach setzte die Türkei sämtliche hochrangige Kontakte zur niederländischen Regierung aus und forderte von der Niederlande eine Wiedergutmachung.
Die Minister wollten sich bei angemeldeten Veranstaltungen mit ihren Landsleuten treffen und über das in der Türkei bevorstehende Referendum diskutieren.