Rotterdamer Bürgermeister erteilt Schießbefehl während Besuch von Ministerin Kaya

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 14.03.2017 00:00
Aktualisiert 14.03.2017 18:15
AFP

Der Rotterdamer Bürgermeister Ahmed Aboutaleb erteilte am Samstag einer stark bewaffneten Spezialeinheit die Erlaubnis „im Notfall zu schießen", als sich die türkischen Demonstranten um das türkische Konsulat versammelten, nachdem der Familienministerin Fatma Betül Sayan Kaya der Eintritt in das Konsulatsgebäude verboten wurde.

Der Skandal tauchte am Montag auf, als Aboutaleb während eines niederländischen Fernsehprogramms namens Nieuwsuur auf dem öffentlichen Sender NOS selbst erzählte, dass er schwer bewaffnete Sicherheitsbeamte beauftragte.

„Als wir erfuhren, dass Ministerin Kaya auf dem Landweg in die Niederlande war, begannen wir, den Konvoi des Ministers auf niederländischen Autobahnen zu suchen. Als wir sie endlich entdeckten, folgten wir ihr und blockierten ihren Weg in der Nähe des Konsulats", sagte der Bürgermeister mit marokkanischem Migrationshintergrund.

Aboutaleb erklärte danach den provokativen Befehl den er gab, was zu einer extremen Krise zwischen den zwei NATO-Ländern führen könnte, wenn es zu einer derartigen Handlung gekommen wäre.

„Wir stellten fest, dass Kaya von zwölf Männern begleitet wurde. Es war grausam zu sehen, dass es große und breite Männer waren, und wir wussten nicht, ob sie bewaffnet waren oder nicht. Also entschlossen wir uns spezielle Einheiten einzusetzen, damit wir die Oberhand behalten falls irgendetwas passiert. Wir gaben ihnen auch die Erlaubnis, im Notfall zu schießen", fügte Aboutaleb hinzu.

Foto zeigt brutale Behandlung der Ministerin in Rotterdam (Twitter Foto)
Der Rotterdamer Bürgermeister versuchte daraufhin, um seine skandalöse Anordnung zu legitimieren, den türkischen Konsul zu beschuldigen, der angeblich nicht mit ihm kooperierte.

Eine diplomatische Krise eskalierte am Samstagabend zwischen den beiden Ländern, nachdem die niederländische Regierung die Landeerlaubnis des türkischen Außenministers entzog und die türkische Ministerin für Familie- und Sozialpolitik kurz vor dem Eingang des türkischen Konsulats stoppte und sie im Anschluss mit einem niederländischen Polizeikonvoi aus dem Land auswies.

Die türkische Regierung antwortete sehr hart auf diese skandalösen Ereignisse und legte scharfe diplomatische Strafmaßnahmen nach. Zunächst wurde der niederländische Chargé d'Affaires zwei Mal ins Außenministerium gerufen wobei ihm drei diplomatische Noten übergeben wurden.

Danach setzte die Türkei sämtliche hochrangige Kontakte zur niederländischen Regierung aus und forderte von der Niederlande eine Wiedergutmachung.

Die Minister wollten sich bei angemeldeten Veranstaltungen mit ihren Landsleuten treffen und über das in der Türkei bevorstehende Referendum diskutieren.

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