Diplomatische Quellen teilen am Freitagabend mit, dass der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu ein Telefongespräch mit seinem deutschen Amtskollegen Sigmar Gabriel führte und die Minister sich für ein Treffen am 8. März in Deutschland einigten.
„Es war ein konstruktives und engagiertes Gespräch. Beide vereinbarten, in engem Kontakt zu bleiben", hieß es aus dem Auswärtigen Amt.
Çavuşoğlu warne Deutschland schon am Freitagmorgen: „Wenn Sie mit uns arbeiten wollen, müssen Sie lernen, wie Sie sich uns gegenüber zu verhalten haben", sagte er in Ankara. Die Türkei werde die Behandlung sonst „ohne Zögern mit allen Mitteln" erwidern. „Dann müssen Sie an die Folgen denken."
Die deutsch-türkischen Beziehungen wurden diese Woche erneut angespannt, nachdem ein vorgeplanter und angekündigter Auftritt des türkischen Justizministers Bekir Bozdağ im baden-württembergischen Gaggenau ein paar Stunden vor Veranstaltungsbeginn aufgrund angeblichen Sicherheitsgründen gestrichen wurde. Allerdings gab es zuvor parteiübergreifend Forderungen zahlreicher deutscher Politiker, den Auftritt Bozdağs sowie ähnliche Aktionen anderer türkischer Regierungsmitglieder zu verhindern.
Ebenso wurde am gleichen Tag ein Auftritt des türkischen Wirtschaftsministers Nihat Zeybekçi in Köln gestrichen.
Als Reaktion auf das Auftrittsverbot sagte Bozdağ seine gesamte Deutschlandreise ab, bei der auch ein Treffen mit Bundesjustizminister Heiko Maas geplant war. Ebenso wurde auch der deutsche Botschafter in Ankara, Martin Erdmann ins türkische Außenministerium einbestellt.