US-Präsident Donald Trump und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) haben in einem Telefonat am Samstag die Bedeutung der Nato hervorgehoben. Beide seien sich über "die fundamentale Bedeutung einig, die das Nato-Bündnis für die transatlantischen Beziehungen hat und über die wichtige Rolle, die es bei der Bewahrung von Frieden und Stabilität spielt", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Bundesregierung und des Weißen Hauses.
Sie seien sich einig gewesen, dass "eine gemeinsame Verteidigung angemessene Investitionen in die militärischen Fähigkeiten und einen fairen Beitrag aller Verbündeten" erfordere.
Trump hatte die Nato vor seiner Amtseinführung in einem Interview als "obsolet" bezeichnet und zudem seine Kritik bekräftigt, dass europäische Nato-Mitglieder sich zu wenig an den finanziellen Lasten im Bündnis beteiligten. Der neue US-Verteidigungsminister James Mattis bezeichnete das Bekenntnis der USA zur Nato am Montag jedoch als "unerschütterlich".
Merkel und Trump bekräftigten in dem Telefonat, wie wichtig eine enge deutsch-amerikanische Zusammenarbeit für die Sicherheit und den Wohlstand ihrer Länder sei. Sie erklärten ihre Absicht, "die ohnehin schon ausgezeichneten bilateralen Beziehungen in den nächsten Jahren noch zu vertiefen", hieß es in der Mitteilung. Sie verständigten sich demnach auch darauf, ihre Zusammenarbeit im Anti-Terror-Kampf sowie bei der Stabilisierung des Nahen Ostens und Nordafrikas zu intensivieren.
Weitere Themen des Telefonats waren laut der Mitteilung die Beziehungen zu Russland und der Konflikt in der Ostukraine. Trump kündigte außerdem an, im Juli zum G20-Gipfel nach Hamburg zu reisen und Merkel bald nach Washington einzuladen.
Merkel hatte mit Trump bereits kurz nach seinem Wahlsieg im November telefoniert. Das Gespräch am Samstag war das erste Telefonat nach dem Amtsantritt des US-Präsidenten. Trump hatte die Kanzlerin zuvor wegen ihrer Flüchtlingspolitik wiederholt hart kritisiert.