Angesichts der verheerenden Serie von Anschlägen in der Türkei sieht Präsident Recep Tayyip Erdoğan ungenannte Mächte hinter den im Land operierenden Terrorgruppen. „Jemand ernährt, bewaffnet, stärkt und lenkt gezielt diese Organisationen und lässt sie auf die Türkei los."
Die Kräfte hinter den Terroristen hätten nicht den Mut, der Türkei offen gegenüberzutreten. Stattdessen glaubten sie, „versuchen zu können, uns mit Terrororganisationen zur Strecke zu bringen".
Justizminister Bekir Bozdağ machte am Freitag die Terrororganisation PKK für den Terrorangriff im westtürkischen Izmir mit mindestens vier Toten am Vortag verantwortlich. Hinsichtlich der Verantwortlichen gebe es „keinen Zweifel", sagte Bozdağ in Izmir. „Alle Erkenntnisse, die wir bisher erlangt haben, deuten darauf hin, dass die separatistische Terrororganisation PKK den Auftrag zur Durchführung des Anschlags gegeben hat." Im Zusammenhang mit dem Anschlag seien 18 Verdächtige festgenommen worden.
Bei einer Operation gegen die PKK in der südosttürkischen Provinz Şırnak kamen am Freitag zwei Soldaten ums Leben, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Vier weitere Soldaten seien verletzt worden. Die Operation dauere an.
Justizminister Bozdağ beklagte, Terrororganisation in der Türkei „arbeiten geradezu in Schichten". Erst in der Silvesternacht hatte ein Terrorist in einem Club in Istanbul 39 Menschen getötet. Die Verantwortung für diese Tat reklamierte die Daesh-Terrororganisation für sich. Der Angreifer ist weiterhin nicht gefasst.
In Izmir kamen bei einem Autobombenanschlag und einem Feuergefecht vor dem Justizgebäude ein Polizist und ein Gerichtsmitarbeiter ums Leben. Außerdem wurden zwei PKK-Terroristen getötet. Bozdağ sagte: „Die Identität der Terroristen, die den Anschlag verübt haben, wurde festgestellt, aber vorerst machen wir keine Angaben zur Identität." Sieben Verletzte würden in Krankenhäusern behandelt.