Terroranschlag in Istanbul: 44 Tote und 155 Verletzte

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 11.12.2016 00:00
Aktualisiert 14.12.2016 13:43
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Bei zwei Bombenexplosionen vor dem Vodafone Arena Fußballstadion und in dem Maçka-Park im Bezirk Beşiktaş wurden am Samstagabend mindestens 44 Menschen getötet, die meisten von ihnen Polizisten. Es gab zudem 155 Verletzte, teilte Innenminister Süleyman Soylu in der Nacht mit.

Die Terrororganisation ‚Freiheitsfalken Kurdistan' (TAK), ein terroristischer Flügel der Terrororganisation PKK, gab sich am Sonntagabend zu dem Terroranschlag in Istanbul bekannt.

Nach Angaben von Innenminister Soylu war kurz nach einem Fußballspiel zwischen den türkischen Erstligisten Beşiktaş und Bursaspor um 22.29 Uhr (Ortszeit) eine Autobombe vor der Vodafone Arena, dem Stadion von Beşiktaş, explodiert. Der Anschlag war seinen Angaben zufolge auf einen Bus mit Polizisten gerichtet, die das Fußballspiel abgesichert hatten. 45 Sekunden später habe sich im nahegelegenen Maçka-Park ein Selbstmordattentäter in einer Gruppe von Polizisten in die Luft gesprengt.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan sprach von einem „Terrorakt", der sich gegen die türkischen Sicherheitskräfte und die Menschen in Beşiktaş gerichtet habe und nannte die Anschläge „abscheulich". Die zwei Explosionen unmittelbar nach dem Ende des Fußballspiels hätten offenbar möglichst viele Menschen töten sollen. Die Menschen in Istanbul hätten wieder einmal das hässliche Gesicht des Terrorismus miterlebt.

Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmuş erklärte, dass sich der Anschlag ganz klar gegen die Polizei gerichtet habe. Am Sonntagmorgen teilte er in einer Fernsehsendung mit, dass der Anschlag vermutlich von der PKK-Terrororganisation ausgeübt wurde. Die ersten Ermittlungen deuteten auf ein Ausmaß von 300 bis 400 Kilo Sprengstoff hin.

Laut der beiden Fußballclubs gab es unter den Anhängern und Spielern keine Verletzten.

Nach Angaben von Innenminister Soylu wurden bereits kurz nach dem Anschlag 13 Verdächtige festgenommen und in Gewahrsam genommen. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu übernahm die Anti-Terror-Abteilung der Istanbuler Staatsanwaltschaft die Ermittlungen.

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