Die türkische Regierung warnte ihre griechischen Kollegen und dabei insbesondere den griechischen Verteidigungsminister Panos Kammenos sich seinem „Amt entsprechend" zu benehmen. Panos hatte zuvor den Vertrag von Lausanne in Frage gestellt. Sollte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan den Vertrag brechen wollen, könnte man zurück zu dem Vertrag von Sevres gehen.
Beide Verträge zielen auf die Grenzziehung nach dem Ersten Weltkrieg ab. Während der Vertrag Sevres zu Gunsten der Griechen ausfiel, konnten die Türken nachdem sie den Krieg mit ihrem griechischen Nachbarn 1922 gewannen, in einem neuen Vertrag, dem Vertrag von Lausanne, ihre Vorstellungen besser durchsetzen.
Das türkische Verteidigungsministerium ermahnte Kammenos sich von solchen Aussagen fernzuhalten. Das Ministerium erwarte nun konkrete Schritte der Griechen, um die bilateralen Beziehungen aufrechtzuerhalten und das gegenseitige Verständnis zu verbessern.
Die Aussagen Kammenos mangelte es an „Benehmen, Verstand und Verantwortung", sagte das türkische Verteidigungsministerium. Kammenos hatte sich geäußert, nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan gesagt hatte, dass der Vertrag von Lausanne nicht indiskutabel sei. „Für die Türkei ist der Vertrag keineswegs eine heilige Schrift", so Erdoğan.
Kammenos Aussagen folgten demnach als Antwort auf Erdoğan. Im September hatte der türkische Präsident gesagt, dass der Vertrag kein „Sieg", sondern eine „Niederlage" gewesen sei. Ankara habe Griechenland im Rahmen des Vertrages die ägäischen Inseln überlassen.
Der griechische Ministerpräsident betonte indessen, dass ein Streit über den Vertrag von Lausanne die Beziehungen der beiden Länder in Frage stelle und bedrohen könnte.