Stv. Türkische Parlamentspräsidentin in Deutschland festgehalten

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 07.12.2016 00:00
Aktualisiert 07.12.2016 15:54
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Die stellvertretende Präsidenten des türkischen Parlaments, Ayşenur Bahçekapılı, musste bei ihrem Deutschlandbesuch gleich zwei Schocks verarbeiten: Zuerst wurden ihr sämtliche Unterlagen gestohlen, darunter Reisepass und Parlamentsausweis und schließlich wurde ihr Ersatzpass am Flughafen nicht anerkannt.

Bahçekapılı war mir ihrer Schwester in Deutschland unterwegs und hielt sich in den letzten Tagen in einem Hotel in der Kölner Innenstadt auf. In einem unaufmerksamen Moment, musste sie feststellen, dass in der Hotellobby ihre Tasche mit sämtlichen Unterlagen wie Reisepass, Parlamentsausweis, Kreditkarten und ihr Handy, gestohlen wurden.

Unverzüglich machte sie sich auf den Weg in die nächste Polizeistation und erstattete Anzeige. Noch in Köln ließ sie sich einen Ersatzpass von dem türkischen Generalkonsulat ausstellen.

Doch damit war das Unglück noch nicht vollkommen: „Ich bin am Flughafen angekommen und habe den Beamten alles von Anfang an erklärt", so Bahçekapılı. Sie habe erwähnt, dass sie eine Abgeordnete und die stellvertretende Präsidenten des türkischen Parlaments sei. „Jedoch hat man mir weder geglaubt, noch meinen Ersatzpass anerkannt."

Die stellvertretende Parlamentspräsidenten bezeichnete das Verhalten der deutschen Behörde als skandalös und unverschämt. Sie habe den Beamten erklärt, dass ihr Flugzeug kurze Zeit später abheben werde. Als Antwort bekam sie nur ein: „Interessiert uns nicht".

Sie hätte mit aufs Revier folgen müssen. Ihr wurde zusätzlich vorgeworfen, dass sie ohne Visum nach Deutschland eingereist sei. Sie habe ihren Diplomatenpass vorgelegt und unverzüglich einen Anruf ins türkische Konsulat gefordert.

Nach einem 60-minütigen Aufhalten wurde sie bis zur Passkontrolle begleitet. „Wenn das eure EU ist, dann wollen wir sie nicht", sagte Bahçekapılı und kritisierte das unakzeptable Verhalten der deutschen Polizei. Im Anschluss drohte ihr die Polizei erneut und warnte sie ‚still zu sein', ansonsten würde sie festgenommen.

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