Pearl Harbor: Japanischer Regierungschef wird sich nicht entschuldigen

AFP
TOKIO
Veröffentlicht 06.12.2016 00:00
Aktualisiert 06.12.2016 15:12
AFP

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe will sich bei seinem Besuch in Pearl Harbor nicht für den Angriff auf die US-Pazifikflotte vor 75 Jahren entschuldigen. Abe werde bei seinem Besuch auf Hawaii Ende Dezember lediglich "der Toten gedenken", sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga am Dienstag. Der gemeinsame Besuch mit US-Präsident Obama solle ein Zeichen der Versöhnung sein und künftigen Generationen zeigen, dass "der Schrecken und das Leid des Krieges nicht wiederholt" werden dürften.

Abe hatte am Montag angekündigt, als erster japanischer Ministerpräsident Pearl Harbor zu besuchen. Japan hatte am 7. Dezember 1941 die in Pearl Harbor vor Anker liegende US-Pazifikflotte angegriffen, was den Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg beschleunigte.

Als die Kämpfe in Europa mit der Kapitulation Nazi-Deutschlands am 8. Mai 1945 endeten, dauerte der Krieg im Pazifikraum noch an. Anfang August 1945 warfen die USA zwei Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki ab. Wenige Tage später kündigte der japanische Kaiser Hirohito die Kapitulation an.

Obama hatte im Mai als erster amtierender US-Präsident Hiroshima besucht, auch von ihm gab es keine Entschuldigung. Bis heute leiden tausende Menschen unter den Spätfolgen der nuklearen Verseuchung.

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