Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuoğlu gab am Dienstag bekannt, dass die Krise mit Russland vorerst überwunden sei. Dank der strategischen Zusammenarbeit der Regierungsführer hätten sich die Interessen der beiden Staaten immer weiter annähern können. Dennoch gebe es noch immer Anlass zu Verhandlungen auf verschiedenen Ebenen.

Im Gespräch mit der russischen Nachrichtenagentur TASS sagte Çavuoğlu, dass sich nun enorme Möglichkeiten ergeben hätten die Zusammenarbeit noch weiter zu vertiefen. Gleichzeitig erinnerte er auch daran, dass es noch immer Anfeindungen von beiden Seiten gebe, gegen die angekämpft werden müssten.

„Unser Ziel ist es das Handelsvolumen auf 100 Milliarden Dollar jährlich anzuheben", so Çavuoğlu. Megaprojekte wie die Zusammenarbeit an dem Kernkraftwerk Akkuyu sollen in Zukunft wieder intensiv in Angriff genommen werden.

Ausdrücke wie ‚Vorkrise' müssten in Zukunft vermieden werden, da sie die verbesserten Beziehungen zum russischen Partner negativ belasten würden.

Beide Länder müssten jetzt die Initiative ergreifen, damit sich die Beziehungen weiterhin verbessern könnten. Russland müsste dabei vor allem die Sanktionen gegen türkische Landwirtschaftsprodukte und die Einschränkungen gegen türkische Firmen in Russland einstellen.

Die Beziehungen zwischen Russland und der Türkei seien vorteilhaft für beide Seiten. Russland und die Türkei „ergänzten sich perfekt", so Çavuoğlu. „Russland ist der Hauptenergieversorger für die Türkei und die Türkei ist der beste Importeur von Obst und Gemüse für die Russen."

Nachdem das türkische Militär im letzten Jahr ein russisches Kampflugzeug abschoss, welches unerlaubt den türkischen Luftraum beflogen hatte, hatte die russische Regierung als Gegenmaßnahme Sanktionen gegen die Türkei verhängt. Darunter auch ein Verbot von türkischen Exporten. Seit Juni nähern sich die beiden Staaten wieder schrittweise aneinander an.