Israel dankt Palästina für Hilfe bei Brandbekämpfung

AFP
JERUSALEM, Israel
Veröffentlicht 27.11.2016 00:00
Aktualisiert 27.11.2016 09:54
Mahmud Abbas (l) und Benjamin Netanjah. (REUTERS)

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Palästinenserpräsident Mahmud Abbas für die palästinensische Unterstützung beim Löschen der seit Tagen andauernden Großbrände gedankt. Netanjahu habe Abbas am Samstag angerufen und ihm für die Zusammenarbeit gedankt, teilte sein Büro mit. Die Palästinenser hatten in der Nacht zum Freitag 41 Feuerwehrleute und acht Feuerwehrwagen nach Israel geschickt, um beim Kampf gegen die Flammen zu helfen.

Die palästinensischen Feuerwehrmänner kamen vor allem in Haifa, der drittgrößten Stadt Israels, zum Einsatz, wo 60.000 Menschen am Donnerstag vor den meterhohen Flammenwänden in Sicherheit gebracht werden mussten. Dort hat sich die Lage inzwischen wieder beruhigt, nach und nach kehrten die Evakuierten wieder zurück, um den Zustand ihrer Häuser zu begutachten. Behördenangaben zufolge entstanden Schäden in Höhe von 120 Millionen Dollar, mehr als 570 Häuser waren unbewohnbar.

In den jüdischen Siedlungen im besetzten Westjordanland weiteten sich unterdessen die Brände weiter aus. In der Siedlung Halamisch bei Ramallah mussten tausend Menschen nach Angaben der Polizei ihre Häuser verlassen, 45 Häuser wurden demnach bis Samstag zerstört oder beschädigt. Weitere Brände wurden aus den Siedlungen Dolev, Alfei Menasche und Karnei Schomron gemeldet, doch ordneten die Behörden dort zunächst keine Evakuierungen an.

Löschflugzeuge aus Israel, Russland, der Türkei, Griechenland, Frankreich, Spanien und Kanada sowie das weltweit größte Löschflugzeug aus den USA warfen tonnenweise Wasser und flammenhemmende Mittel auf die Feuer ab, unter anderem bei der Ortschaft Nataf nahe Jerusalem. Dort waren die Flammen am Samstagnachmittag soweit wieder unter Kontrolle, dass die Einwohner in ihre Häuser zurückkehren durften.

Die Polizei nahm nach eigenen Angaben 14 Verdächtige wegen Brandstiftung fest. Israelische Medien spekulierten über palästinensische Brandstifter, die eine "Feuer-Intifada" gegen Israel führen wollten. Netanyahu hatte am Donnerstag angekündigt, jede Brandstiftung als "Terrorakt" zu verfolgen. "Jeder Brand, der gezielt gelegt wurde oder nach einem Aufruf zum Hass angezündet wurde, ist ein Terrorakt, wird als solcher behandelt und mit aller nötigen Härte bestraft", sagte er.

Vertreter der israelischen Araber, die 17,5 Prozent der Bevölkerung in Israel ausmachen, wiesen die Vorwürfe scharf zurück. Sie seien von den Feuern ebenso betroffen wie ihre jüdischen Nachbarn, erklärten sie.

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