Slowakischer MP nennt Journalisten „Huren“

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 25.11.2016 00:00
Aktualisiert 25.11.2016 11:41
STA

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico beendete eine Pressekonferenz am Mittwoch in Bratislava mit einem bitteren Beigeschmack. Er nannte die Journalisten „dreckige, anti-slowakische Huren". Zuvor hatten sie ihn mit Korruptionsvorwürfen seiner Regierung konfrontiert.

Die internationale Organisation Transparency International und eine ehemalige Mitarbeiterin des slowakischen Außenministeriums Zuzana Hlavkova hatten Beweise offen gelegt, nach denen die Regierung um Fico überteuerte Feierlichkeiten zur Eröffnung des Wahlkampfes zu ihren Gunsten genehmigt hätte. Die Vergabe sei zudem intransparent verlaufen. Regelungen zur öffentlichen Auftragsvergabe wurden schlichtweg ignoriert.

Hlavkova arbeitete an zahlreichen Projekten der Präsidentschaftswahlen in der Slowakei mit. Als sie aus ihrem Job ausstieg hat sich sie an die Korruptionshüter von Transparancy International gewendet, um den Skandal auffliegen zu lassen.

Bei der Pressekonferenz klagte sie ihre ehemaligen Vorgesetzten gesetzliche Maßnahmen absichtlich ignoriert zu haben. Die EU legt Richtlinien zur öffentlichen Auftragsvergabe fest. So soll der staatliche Erwerb von Dienstleistungen und Produkten offengelegt werden und weniger Chancen zur Korruption bieten.

Hlavkova erklärte, dass die Regierung sie gedrängt habe, mit Agenturen zusammenzuarbeiten, die der Partei Fico's nahestehen. Auch ein Konzert solle ohne öffentliche Auftragsvergabe erfolgt sein.

Robert Fico ist sich keiner Schuld bewusst. Stattdessen griff er die Journalisten verbal scharf an: „Einige von ihnen sind dreckige, anti-slowakische Huren – und ich bestehe auf diesen Ausdruck", sagte der Sozialdemokrat.

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