Ein Daesh-Selbstmordattentäter hat südlich der irakischen Hauptstadt Bagdad mindestens 100 Menschen mit in den Tod gerissen. Der Angreifer habe in der Nähe der Stadt Al-Hilla an einer Tankstelle einen mit Sprengstoff beladenen Laster zur Explosion gebracht, teilte die Polizei mit.
Mehr als 100 Menschen wurden demnach verletzt. Wegen der Stärke der Explosion könne die Opferzahl noch steigen. Das Auswärtige Amt in Berlin sprach von einer «abscheulichen Tat».
Bei vielen Opfern handelt es sich den Angaben zufolge um Pilger aus dem Nachbarland Iran, die auf dem Rückweg aus der Stadt Kerbela waren. Insgesamt seien acht Busse getroffen worden, hieß es. Nach Behördenangaben in Teheran sind mindestens 20 iranische Pilger unter den Toten.
Die Terrororganisation Daesh bekannte sich zu dem Attentat. Deren Sprachrohr Amak erklärte im Internet, mehr als 200 Menschen seien getötet oder verletzt worden.
«Diese barbarische und menschenverachtende Tat ist eine verzweifelte Reaktion der Terroristen auf ihre jüngsten Niederlagen», sagte der iranische Außenamtssprecher Bahram Ghassemi. Aber auch Attentate hielten den Iran nicht davon ab, die irakische Regierung in ihrem unermüdlichen Kampf gegen Daesh weiterhin zu unterstützen, so der Sprecher laut der Nachrichtenagentur Fars.
Eine AA-Sprecherin sagte, die Tat zeige «einmal mehr die blanke Menschenverachtung von Daesh und den maßlosen Hass der Terroristen auf jahrhundertealte Glaubenstraditionen».
Im vergangenen Sommer waren in der Hauptstadt Bagdad beim bisher verheerendsten Anschlag der Terroristen mehr als 280 Menschen getötet worden, als eine Autobombe vor einem Einkaufszentrum explodierte. In der vergangenen Woche starben bei einem Selbstmordanschlag auf die Stadt Falludscha mindestens 20 Menschen.
Seit Mitte Oktober läuft eine Großoffensive irakischer Sicherheitskräfte auf die Daesh-Hochburg Mossul. Der Einsatz der eng mit dem Iran verbundenen Milizen an der Offensive ist höchst umstritten.