Der Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg lobte die türkische Demokratie bei einem Treffen der NATO-Mitglieder in Istanbul. Nur vier Monate nach dem gescheiterten Putsch, bei dem 248 Zivilisten getötet und über 2.000 Menschen verletzt wurden, schätze Stoltenberg öffentlich die demokratischen Fortschritte in der Türkei.
Stoltenberg betonte, dass der Putschversuch erst vier Monate vergangen sei. Es sei bemerkenswert, dass die Mitglieder schon jetzt wieder in der Türkei zusammen kämen. „Das sollte eine nüchterner Erinnerung an uns alle sein, dass Demokratie nicht für selbstverständlich gehalten werden sollte", betonte Stoltenberg.
Noch im September habe er das Parlament in Ankara besucht. Während des Putschversuchs des Militär wurde dieses von Panzern übermannt und von Kampfjets bombardiert. Stoltenberg habe bei diesem Besuch den Schaden mit eigenen Augen gesehen und sich mit Parlamentariern von allen großen Parteien getroffen. „Um die Demokratie zu schützen sind sie alle gemeinsam zum Parlament gestürmt und standen Seite an Seite für ihre Demokratie", erinnerte Stoltenberg.
„Ich möchte ihnen Respekt zollen – für ihren Mut und ihre Hingabe zur Demokratie."
Stoltenberg erinnerte weiterhin daran, dass individuelle Freiheiten, Gesetzlichkeit und Demokratie, Schlüsselelemente der NATO seien. Es sei wichtig – gerade weil die NATO aus so vielen verschiedenen Nationen bestehe – dass alle Mitgliedsstaaten zusammenarbeiten. Nur so könnte sich die NATO kollektiv schützen.