Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan kritisierte die USA für ihre Beherbergung von dem Anführer des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ) Fetullah Gülen, aufgrund seiner leitenden Rolle bei dem tödlichen Putschversuch. Auch die US-Politik in Bezug auf die Syrienkrise führte zu Enttäuschung.
Erdoğan sprach bei dem politischen US-TV Sender ‚60 Minutes' und sagte: „Um ehrlich zu sein bin ich für meine Offenheit bekannt. Ich würde lügen, wenn ich sagte, dass ich nicht enttäuscht bin. Denn ich bin enttäuscht."
In Bezug auf den 15. Juli Putschversuch und Fetullah Gülen sagte Erdoğan: „Ich werde den USA keine Vorwürfe machen. Aber dies ist, was meine Leute denken. Warum halten sie immer noch diesen Mann?"
„Solange sie ihn dort behalten, tut es mir leid, ich möchte sie nicht beleidigen, aber so nimmt es das türkische Volk und Nation wahr."
Die Türkei rief zur Auslieferung von Gülen auf, nachdem 248 Personen während des Putschversuchs ums Leben kamen.
Am 15. Juli versuchte eine Gruppe des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ) die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzen. Der Putschversuch wurde von loyalen militärischen Truppen, zusammen mit Polizeieinheiten und Millionen von türkischen Bürgern, verhindert. 246 Menschen, hauptsächlich Zivilisten, wurden von den Putsch-Soldaten getötet, während mehr als 2.000 Menschen verletzt wurden. Der Drahtzieher des Putsches war Fetullah Gülen, der seit 1999 im selbst verhängten Exil in Pennsylvania lebt.
Erdoğan kritisierte auch die US-Politik zu Syrien. Dieses Thema wurde mit US-Präsidenten Barack Obama und Vizepräsidenten Joe Biden besprochen, so Erdoğan.
„Sie versäumten es diese Probleme ernst zu nehmen und Lösungen zu finden", erklärte er. „Wir sind äußerst bestürzt."
Die Türkei hat stetig ihre Bedenken zur Bewaffnung der PKK-Ableger PYD/YPG seitens der USA zum Ausdruck gebracht. Sie sieht diese Organisationen als Sicherheitsbedenken für die Nation an. Die PKK wird von den USA, der EU und der Türkei als Terrororganisation angesehen.