Türkische Putsch-Soldaten stellen Asylantrag in Deutschland

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 17.11.2016 00:00
Aktualisiert 17.11.2016 13:09
Eine US-Transportmaschine über dem NATO-Hauptquartier Ramstein. (DPA)

Vier Monate nach dem gescheiterten Putschversuch des Gülenisten-Terrorkult (FETÖ) in der Türkei haben mehrere türkische Soldaten aus dem Hauptquartier der Nato-Luftstreitkräfte im pfälzischen Ramstein in Deutschland um Asyl gebeten.

Eine genaue Zahl nannte der Landrat des Kreises Kaiserslautern, Paul Junker, nicht. Auch von Familienangehörigen der Soldaten seien Asylanträge eingegangen.

Zu den rund 500 Soldaten, die in Ramstein stationiert sind, gehören nach Angaben eines Nato-Sprechers etwa 30 Türken.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) teilte vergangenen Monat mit, dass auch 35 türkische Staatsangehörige mit Diplomatenpässen, Asyl beantragten.

Das türkische Außenministerium hatte nach dem 15. Juli, weltweit die Gültigkeit von hunderten Diplomatenpässen widerrufen, darunter auch die von acht in Deutschland stationierten Diplomaten. Das Bundesinnenministerium hatte angegeben, das sich auch ein Militärattaché der Botschaft in Berlin zwischen den Asylanträgen befindet.

Am 15. Juli versuchte eine Gruppe des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ) die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzen. Der Putschversuch wurde von loyalen militärischen Truppen, zusammen mit Polizeieinheiten und Millionen von türkischen Bürgern, verhindert. 246 Menschen, hauptsächlich Zivilisten, wurden von den Putsch-Soldaten getötet, während mehr als 2.000 Menschen verletzt wurden.

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