Ex-Geheimdienstchef: FETÖ sabotierte PKK-Versöhnungsprozess

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 10.11.2016 00:00
Aktualisiert 10.11.2016 14:01
Emre Taner (DHA Foto)

Der ehemalige Chef des türkischen Geheimdiensts (MIT) Emre Taner sagte am Mittwoch, dass die Versöhnungsgespräche der Regierung mit der Terrororganisation PKK von 2009 von dem Gülenisten-Terrorkult (FETÖ) und ausländischen Mächten sabotiert wurden. Die Gespräche in Oslo stoppten das 40-jährige Blutvergießen. Zu einem Friedensabkommen kam es nie.

Bei einem Kommissionstreffen in Bezug auf den gescheiterten Gülenistischen Putschversuch sagte Taner, dass die Gespräche mit der terroristischen Gruppe kein „Verrat" war. Das Ziel war die PKK-Terroristen zu stoppen.

„Wir begannen die Oslo-Gespräche, um ausländische Mächte daran zu hindern die PKK als Werkzeug zu benutzen. Viele von ihnen haben Verbindungen mit der Terrorgruppe", sagte er.

„Die Gülenisten fühlten sich gestört, da die Regierung von Recep Tayyip Erdoğan daran arbeitete das Terrorproblem zu lösen", erklärte Taner.

In Bezug zum geleakten Tonband der Gespräche sagte Taner, dass diejenigen, die das Abkommen verhindern wollen, diese Bänder veröffentlicht haben. Er nannte keine Namen, doch wies er auf den Hauptverdächtigen, der FETÖ, hin.

„Der Justiz-Putschversuch vom 17. bis zum 25. Dezember war ein komplexer als der vom 7. Februar, voll mit Revanchismus."

Am 7. Februar 2012 wollte ein Gülenistischer Staatsanwalt den Geheimdienstchef Hakan Fidan befragen, woraufhin er den Prozess auf den damaligen Ministerpräsidenten Erdoğan ausweiten wollte. Diese Aktion der Gülenisten wurde als Versuch Erdoğan zu stürzen wahrgenommen.

Zwischen dem 17. und 25. Dezember 2013 fand der justizielle Putschversuch statt. Die Gülenistischen Staatsanwälte starteten Ermittlungen gegen manche Minister und Polizisten, während sie den Sohn von Erdoğan, Bilal Erdoğan, verhaften wollten. Diese Vorfälle gingen als ein Gülenisten-Putschversuch in die Geschichte der Türkei ein.

Am 15. Juli versuchte eine Gruppe der Gülenisten-Terrororganisation (FETÖ) die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzen. Der Putschversuch wurde von loyalen militärischen Truppen, zusammen mit Polizeieinheiten und Millionen von türkischen Bürgern, verhindert. 246 Menschen, hauptsächlich Zivilisten, wurden von den Putsch-Soldaten getötet, während mehr als 2.000 Menschen verletzt wurden.

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