Terroristen versuchen nach Angaben des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), sich durch einen Dienst in der Bundeswehr eine Waffenausbildung zu verschaffen. Aus den Rekrutierungsbüros seien einzelne Anfragen von Bewerbern bekannt, die einen Verpflichtungswunsch von nur wenigen Monaten äußerten und sich ausdrücklich für eine intensive Waffen- und Geräteausbildung interessierten, bestätigte ein Sprecher des für die Sicherheits- überprüfungen in der Truppe zuständigen Geheimdienstes am Samstag einen Bericht der Funke-Mediengrupe.
Der MAD habe bisher mehr als 20 Terroristen in der Bundeswehr festgestellt und verfolge derzeit 60 Verdachtsfälle.
In einer Internetpublikation habe die Terrororganisation Daesh im Juli 2014 gezielt Menschen mit militärischen Kenntnissen aufgefordert, sich ihr anzuschließen, heißt es in einer Stellungnahme des MAD für die Funke-Mediengruppe. "In der terroristischen Propaganda wurde mehrfach dazu aufgerufen, schießen zu lernen und sich mit Waffen vertraut zu machen."
Der Dienst in der Bundeswehr werde befürwortet, wenn er der Ausbildung für die eigene Sache diene. Der MAD habe die Sorge, dass gewaltbereite Terroristen dieser Propaganda Folge leisteten. Der Geheimdienst soll deshalb ab Juli 2017 jeden Bundeswehr-Bewerber schon vor dem Eintritt in die Streitkräfte durchleuchten. Über einen entsprechenden Gesetzentwurf soll der Bundestag in der kommenden Woche beraten.