Der türkische Ministerpräsident Binali Yıldırım wehrte am Dienstag die Kritik des Präsidenten des Europäischen Parlaments zur Verhaftung der elf Cumhuriyet-Journalisten aufgrund ihrer Terroranklagen ab.
Am Montag twitterte Martin Schulz, der Präsident des EP: „Die Inhaftierung von Murat Sabuncu (Chefredakteur) und anderen Journalisten von #Cumhuriyet ist eine weitere rote Linie, die in der Türkei gegen die Meinungsfreiheit überquert wurde."
The detention of Murat Sabuncu and other #Cumhuriyet journalists is yet another red-line crossed against freedom of expression in #Turkey
— Martin Schulz (@MartinSchulz) October 31, 2016
Jedoch wies Yıldırım die Kritik zurück. „Wir sehen uns eure rote Linie nicht an", sagte er bei einer parlamentarischen Gruppensitzung der AK-Partei in Ankara. „Für uns zieht die Nation die rote Linie. Was für einen Einfluss hat eure Linie?"
Den Verdächtigen wird die Mitgliedschaft zu Terrororganisationen, wie dem Gülenisten-Terrorkult (FETÖ) und der PKK, und Verbrechen in deren Namen vorgeworfen.
Die PKK wird von der Türkei, der USA und der EU als Terrororganisation angesehen. Sie setzte ihren 30-jährigen bewaffneten Kampf gegen den türkischen Staat im Juli 2015 fort.