Der türkische stellvertretende Ministerpräsident Numan Kurtulmuş sagte am Montag, dass die Auslieferung Gülens durch den US-Besuch des türkischen Justizministers beschleunigt wurde.

„Es scheint unwahrscheinlich, dass Gülen morgen an die Türkei ausgeliefert oder verhaftet wird, doch kann ich sagen, dass der Prozess beschleunigt wurde", sagte der Minister den Reportern in Ankara.

„Der Besuch des Justizministers Bozdağ hat den Prozess für die Auslieferung oder Festnahme Gülens äußerst vorangetrieben", erklärte Kurtulmuş.

Gülen, der seit 1999 in Pennsylvania, USA lebt, ist der mutmaßliche Kopf des gescheiterten Putschversuchs des 15. Julis in der Türkei.

Seit dem Putschversuch hat die Türkei offiziell die Auslieferung Gülens aus den USA beantragt, basierend auf das Abkommen der beiden Länder von 1979. Laut dem Auslieferungsabkommen soll der Verdächtige bei der Stellung des Antrags bis zum eigentlichen Auslieferungsprozess festgenommen werden.

Unter normalen Umständen müsste Gülen seit dem 10. September inhaftiert worden sein.

Auf Wunsch der USA hat die Türkei einen weiteren Antrag zusammen mit Beweisen geschickt. Daraufhin besuchte eine US-Delegation Ende August die Türkei und kontrollierte die Dokumente der Beweise.

Ein weiterer Teil von Beweisen und Dokumenten wurden von Bozdağ zu seinem Amtskollegin Lynch letzten Mittwoch präsentiert.