Bei einer Militäroffensive der Freien Syrischen Armee (FSA) konnte mit Hilfe der Türkei am Samstag die Stadt Dabiq im Nordwesten Syriens von den Daesh-Terroristen befreit werden. Wie das türkische Militär am Montag verkündete, gehe somit auch keine Gefahr mehr von grenzübergreifenden Raketen aus Syrien aus.
Schon seit Anfang des Monats liefen die Vorbereitungen, um das Gebiet um Dabiq von der Besatzung der Terrororganisation Daesh zu befreien. Bis Samstag noch sind hauptsächlich Artillerie- und Luftangriffe gefahren worden. Am vergangenen Wochenende erreichten schließlich auch Bodeneinheiten der FSA das besetzte Gebiet.
Insgesamt neun Bezirke konnten während der Angriffe bisher von Daesh befreit werden. Strategisch besonders wichtig ist dabei das Gebiet um die Stadt Dabiq. Für die Terroristen galt die Stadt als wichtiger Stützpunkt in deren 'Kalifat'. Dabei ging es nicht um die militärische Kraft, sondern vielmehr um die Symbolkraft des Gebiets. Dabiq solle nach Überlieferungen der Daesh Austragungsort einer entscheidenen Schlacht zwischen Muslimen und deren Gegnern sein.
Der Mythos der großen Schlacht sei erledigt, betonte der Anführer der FSA. Die Terrororganisation selber solle den Angriff der FSA als „kleinere Schlacht von Dabiq" bezeichnet haben. Die entscheidenen Schlacht sei noch nicht gekämpft worden.
Seit 2014 breitete sich die Terrormiliz Daesh in immer mehr Gebieten in Syrien und im Irak aus, bis sie schließlich in den eroberten Gebieten einen 'Gottesstaat' und 'Kalifat' ausriefen. Seitdem bekämpfen neben der FSA, welche militärisch und strategisch von der Türkei unterstützt wird, fahren auch internationale Allianzen unter der Führung der USA Angriffe gegen die Terroristen. Noch Anfang 2015 soll Daesh bis fast 91.000 Quadratkilometer Land besetzt haben. Bis heute konnte das Gebiet auf 68.300 Quadratkilometer eingegrenzt werden.
Bisher gibt es nur offizielle Angaben der Freien Syrien Armee. Demnach sind in den Zusammenstößen neuen Kämpfer gestorben und 24 weitere verletzt worden.
Am 24. August startete die Operation 'Schild des Euphrats': Die Freie Syrische Armee zielte mit türkischer Unterstützung auf die Befreiung der von Daesh besetzten Gebiete im Nordwesten Syriens. Gleichzeitig sollte verhindert werden, dass jene Gebiete in die Hände der von dem syrischen Regime unterstützten 'Partei der Demokratischen Union' (PYD) und 'Volksverteidigungseinheit' (YPG) fallen. Insbesondere die Grenze zwischen Syrien und der Türkei sollte auf diesem Weg sicherer werden.
Die Operation 'Schild des Euphrats' zeige schnelle Wirkung, erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Samstag. Für die Zukunft wird entlang der syrisch-türkischen Grenze eine Sicherheitszone geplant. Auf bis zu 5.000 Quadratmetern sollen syrische Flüchtlinge ein neues Zuhause finden. Seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien vor fünf Jahren haben rund drei Millionen Flüchtlinge in der Türkei Asyl gesucht.