SPD-Chef Sigmar Gabriel will einem Zeitungsbericht zufolge inmitten der Debatte über die europäische Russland-Politik nach Moskau reisen und dort Präsident Wladimir Putin treffen.
Die Reise sei für Anfang kommender Woche geplant, berichtete die Zeitung am Dienstag. Das Wirtschaftsministerium erklärte allerdings auf Reuters-Anfrage, es könne das derzeit nicht bestätigen.
Gabriels Parteifreund, Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, hatte am Wochenende mit seiner Warnung vor "Säbelrasseln" und "Kriegsgeheul" gegenüber Russland für heftige Diskussionen in der schwarz-roten Regierungskoalition gesorgt. Gabriel hatte sich ausdrücklich hinter den Außenminister gestellt. Der SPD-Chef plädierte dafür, Möglichkeiten zu erkunden, um die Sanktionen gegen Moskau schrittweise abzubauen.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und der britische Außenminister Philip Hammond hatten indes eine entschiedene Haltung gegenüber Russland und eine Verlängerung der Sanktionen gefordert.
Die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen hatten sich nach den von der EU verhängten Sanktionen wegen der russischen Annexion der Krim drastisch verschlechtert. Der Handel zwischen beiden Ländern brach in den letzten beiden Jahren massiv ein.