Das türkische Militär intensiviert ihren Kampf gegen die Daesh im Nordirak

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 29.03.2016 00:00
Aktualisiert 29.03.2016 11:41
Das türkische Militär intensiviert ihren Kampf gegen die Daesh im Nordirak

Mit der steigenden Daesh-Bedrohung nach dem jüngsten Selbstmordanschlag auf der Istanbuler Istiklal-Straße und dem Angriff auf das türkische Militärlager in Bashiqa im Nordirak am Samstag, hat Ankara ihre Operationen gegen die Terrororganisation intensiviert.

Inmitten den Operationen der irakischen Streitkräften, die von der Anti-Daesh-Koalition und den Peschmerga-Kräften der Autonomen Region Kurdistan unterstützt werden, griffen die Daesh die Militärbasis Gedu in Beshiqa an.

Ein türkischer Soldat wurde getötet und einer wurde verletzt. Türkische Beamte haben wiederholt gesagt, dass Ankara keinen Unterschied zwischen den Terrororganisationen sieht, und dass sie gegen die Daesh so hart vorgehen wird, wie sie es bei der PKK tun.

Die türkischen Streitkräfte (TSK) haben intensive Eingriffe gegen die PKK im Nordirak durchgeführt und sind auch im Kampf gegen die Daesh beteiligt. Nachdem die Daesh auf die Militärbasis mit Katjuscha-Raketen feuerte, reagierte das Militär mit Mörser-Angriffen auf die Daesh-Ziele, sagte der Generalstab in einer Erklärung am Samstag. Die türkischen Truppen sind in der Nähe der Daesh-Hochburg von Mosul im Nordirak stationiert.

In einer gesonderten Erklärung sagte das Militär: „Vier Ziele der Daesh-Terrororganisation wurden von den Kampfflugzeugen der Koalition getroffen. Weitere vier Daesh-Ziele wurden seitens der türkischen Luftstreitkräfte getroffen und die Ziele wurden zerstört."

Das türkische Militär erlitt ihren ersten militärischen Verlust bei diesem Angriff, der der fünfte Angriff gegen die Daesh war, seitdem das türkische Militär im Dezember vergangenen Jahres mit schweren Waffen ausgerüstet nach Bashiqa kam, um die lokalen irakischen Truppen zu trainieren.

Vier Soldaten wurden beim ersten Angriff am 16. Dezember verletzt und die Armee verhinderte die zweite Daesh-Attacke im Januar, bei der 18 Terroristen getötet wurden. Eine dritte Attacke konnte am Dienstag der vergangenen Woche abgewehrt werden, es gab keine Verletzen.

In Bezug auf die neuesten Entwicklungen bestätigte der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu, dass türkische Kampfflugzeuge auf Daesh-Positionen im Irak zielten.

„Nach den Gesprächen mit dem Chef des Generalstabs wurden alle Positionen, die unseren Leutnant töteten, mit Eingriffen der Luftwaffe zerstört", sagte Davutoğlu den Journalisten am internationalen Flughafen Atatürk in Istanbul vor seiner Abreise zum zwei-tägigen Jordanien-Besuch.

Davutoğlu sagte, dass ein weiterer Lufteingriff mit der Teilnahme der Koalitionsflugzeuge durchgeführt wird, was den starken Willen und die Macht der Türkei zeige.

Er verteidigte die Präsenz der Türkei im Irak, die er als „Unterstützung für die irakischen Brüder" nannte, und sagte, dass diese Präsenz die Sicherheitsbedürfnisse der irakischen Regierung erfüllen würden.

2.000 Zivilisten flüchteten von ihren Häusern, als die neue irakische Militärfront ihren fünften Tag im Kampf gegen Daesh anging.

Bei einem Gespräch mit der Anadolu Nachrichtenagentur, sagte ein Offizier der irakischen Armee, dass diese Zahl stetig gestiegen sei, seitdem sie die Operationen begannen, und die irakischen Behörden geben bekannt, dass während dieser Zusammenstöße etwa eine Millionen Menschen aus ihren Häusern fliehen werden. Ankara betonte die Bereitschaft am Kampf teilzunehmen, indem sie die irakischen Freiwilligen im Bashiqa-Lager trainierten.

Obwohl Bagdad von Ankara forderte, ihre Soldaten aus dem Lager zurückzuziehen, sagte Ankara, dass die Truppen auf Antrag des irakischen Ministerpräsidenten Haider al-Abadi stationiert seien, und denunzierte die Forderungen von Bagdad als bizarr.

In einem Gespräch mit dem saudi-arabischen TV-Kanal Al-Arbiya sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan am 26. Dezember, dass Abadi derjenige war, der die Türkei um Hilfe gebeten hatte, nachdem Daesh die Kontrolle von Mossul übernahm, und Bashiqa als Standort wählte.

Nach dem zweiten Angriff im Januar sagte Erdoğan, dass der Angriff eine Begründung für den lang diskutierten Einsatz der türkischen Truppen war.

„Der Angriff zeigt, wie wichtig die Schritte in Bezug auf die Bashiqa-Entscheidung waren. Die dort stationierten Truppen sind zu jedem Zeitpunkt, zu allem bereit. Der Irak bat die Türkei ihre Soldaten zu trainieren, und sie sind diejenigen, die den Ort für die Militärbasis zeigten", sagte er.

In Bezug auf die türkische Militärpräsenz schrieb Davutoğlu auch einen Brief an Abadi im Dezember, in dem er die Verpflichtung der Türkei auf die Zusammenarbeit mit dem Irak im Kampf gegen Daesh betonte: „Wir werden keine weiteren Truppen in Bashiqa stationieren, bis Ihre Bedenken über diese Angelegenheit beschwichtigt sind."

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