Im Nordwesten Syriens sind nach Angaben von Aktivisten 14 Zivilisten durch Luftangriffe von Regimetruppen getötet worden. Unter den Opfern waren auch sieben Kinder, wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Die Angriffe erfolgten demnach am Freitag und Samstag in der Provinz Idlib.
13 Zivilisten seien am späten Freitagabend bei Angriffen mit Kampfflugzeugen und Hubschraubern auf das Dorf Mahambel in der Provinz Idlib ums Leben gekommen, erklärte die Beobachtungsstelle. Eine weitere Frau sei am Samstagmorgen bei Raketenangriffen von Truppen des Machthabers Baschir al-Assad auf die Stadt Chan Scheichun getötet worden.
Idlib gilt als letzte große Bastion der syrischen Opposition. In der Provinz gilt seit vergangenem September eine Waffenruhe, doch Truppen Assads fliegen dort mit Hilfe der russischen Luftwaffe seit Ende April verstärkt Luftangriffe gegen die Opposition. Der Großteil von Idlib wird von der Hajat Tahrir al-Scham (HTS) dominiert, die aus dem syrischen Al-Kaida-Ableger hervorgegangen ist. Weitere terroristische und oppositionelle Gruppen befinden sich ebenfalls in der Region.
Laut der Beobachtungsstelle, die ihren Sitz in Großbritannien hat, wurden bei den Kämpfen in Idlib seit Ende April mehr als 520 Zivilisten getötet. Die oppositionsnahe Organisation bezieht ihre Angaben von Aktivisten vor Ort.
Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit Beginn der neuen Kämpfe 25 Gesundheitseinrichtungen in der Region bombardiert. Zuletzt gab es demnach am Donnerstag einen Angriff auf ein Krankenhaus in Kafranbel.
Der UN-Vertreter Mark Cutts sagte am Freitag: „Die Angriffe ereigneten sich trotz der Tatsache, dass die Koordinaten dieses Krankenhauses zuvor mit den Konfliktparteien geteilt wurde." Man habe das Teilen dieser Information mit Absicht getan und sorgfältig geplant, um Angriffe zu verhindern.
„Ich bin entsetzt über die anhalten Angriffe auf zivile Gebiete und die zivile Infrastruktur im Zuge des anhalten Konflikts im Nordwesten Syriens", so Cutts.