Israelische Luftwaffe feuert auf protestierende Palästinenser – 21-Jähriger erleidet Kopfschuss

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 24.09.2018 00:00
Aktualisiert 25.09.2018 12:02
Reuters

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben am Sonntag ihre Angriffe auf protestierende Palästinenser im Gazastreifen gerichtet.

„Seit Monaten" schickten die Menschen aus dem Gazastreifen Feuerballons nach Israel und hätten damit bisher großen Schaden verursacht, twitterten die israelischen Streitkräfte (IDF). Nun habe die IDF „kurz zuvor" auf diese Menschen reagiert und „auf sie gefeuert."

Informationen über mögliche Opfern des israelischen Luftangriffs gab die IDF nicht an.

Die Palästinenser im Gazastreifen sehen die Drachen und Ballons als legitimen Widerstand gegen die seit über zehn Jahren andauernde völkerrechtswidrige Isolierung der Enklave durch Israel.

Laut Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums haben zudem israelische Truppen am Sonntag einen Palästinenser bei Protesten im Gazastreifen erschossen. Der 21-Jährige sei in den Kopf geschossen worden. Entlang des Grenzstreifens hatten sich zuvor erneut Palästinenser zu friedlichen Demonstrationen zusammengefunden.

Seit Ende März dieses Jahres haben sich die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen nochmals verstärkt. An den äußeren Bereichen des Gazastreifens gibt es seitdem immer wieder Angriffe von israelischen Soldaten auf friedliche Massenproteste der Palästinenser. Mindestens 187 Palästinenser wurden bisher vorsätzlich getötet, darunter auch Sanitäter, Behinderte und Kinder. Mehrere Tausend wurden verletzt. Auf israelischer Seite wird ein toter Soldat beklagt.

Seit dem Sechstagekrieg 1967 besetzt Israel, entgegen internationalem Recht, fortwährend Gebiete in Palästina. In jüngster Vergangenheit entstanden so immer mehr illegale Siedlungen auf den Ländereien der völkerrechtswidrig enteigneten Palästinenser.

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