Die dritte Freiheitsflottille hat am Sonntag aus dem Gazastreifen die Segel gesetzt, um die seit 11 Jahren anhaltende israelische Verriegelung der Enklave zu durchbrechen. Dies gab der Sprecher der palästinensischen NGO „Nationales Komitee zur Durchbrechung der Belagerung von Gaza", Bassam al-Manasra, in einer Pressekonferenz bei Gazas Hafen bekannt.
Das Ziel der Aktion sei es, auf die Rechte der Palästinenser an den Küstengewässern vor Gaza aufmerksam zu machen.
„Der Bau eines Hafens, der Palästina mit der Welt verbindet, ist unter internationalem Recht garantiert", so al-Manasra.
Die Flottille sei eine friedliche Demonstration auf See gegen den „zionistischen Terrorismus".
Der NGO-Sprecher spezifizierte die Route des Bootes nicht, doch hatten frühere Flottillen das Ziel, die Mittelmeerinsel Zypern zu erreichen.
In diesem Jahr hat die palästinensische NGO bereits zwei Aktionen auf See gestartet - eine am 29. Mai und die andere am 10. Juli - um die völkerrechtswidrige Sperre Israels zu durchbrechen. Beide wurden von der israelischen Armee gestoppt.
Menschenrechtsorganisationen haben wiederholt darauf hingewiesen, dass die Lebensbedingungen für die 2 Millionen Einwohner der Küstenenklave inakzeptabel seien.
Israel sperrt mit der Hilfe von Ägypten den Gazastreifen seit mehr als zehn Jahren ab.
Seit Ende März dieses Jahres haben sich die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen nochmals verstärkt. An den äußeren Bereichen des Gazastreifens gibt es seitdem immer wieder Angriffe von israelischen Soldaten auf friedliche Massenproteste der Palästinenser. Mindestens 157 Palästinenser wurden bisher vorsätzlich getötet, darunter auch Sanitäter, Behinderte und Kinder. Mehrere Tausend wurden verletzt.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte angesichts der israelischen Gewalt vor einem „neuen zerstörerischen Konflikt".
Im Mai 2010 hatte die israelische Armee schwer bewaffnet das türkische Schiff „Mavi Marmara" gestürmt, das zu einer internationalen Gaza-Hilfsflotte gehörte. Dabei wurden neun türkische Friedensaktivisten durch scharfe Schüsse getötet. Ein weiterer Türke starb nach fast vier Jahren im Koma.