Der Iran hat einen vollständigen Abzug aus Syrien nicht ausgeschlossen. «Sobald wir das Gefühl haben, dass Syrien sich einer Stabilität nähert, können auch wir definitiv unsere militärischen Beratungen reduzieren - oder ganz abziehen», sagte Irans Außenamtssprecher Bahram Ghassemi.
Im Syrienkrieg gehört der Iran gemeinsam mit Russland und der schiitischen Hisbollah-Miliz aus dem Libanon zu den wichtigsten Unterstützern der Führung unter Regimeführer Baschar al-Assad.
Einen Abzug aus Syrien machte der Sprecher aber alleine von der syrischen Seite abhängig. Demnach ist der Iran auf Wunsch des Regimes in Damaskus überhaupt in den Konflikt hereingezogen worden. Deswegen müsse auch die syrische und keine andere Regierung über einen Abzug des Irans entscheiden, so der Sprecher in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Pana.
Die Äußerungen des Außenamtssprechers reflektieren den wachsenden Druck, der auf der iranischen Führung lastet. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte vorgeschlagen, dass nach den Erfolgen gegen den Terrorismus und mit Beginn des politischen Prozesses in Syrien, alle ausländischen Truppen sich aus Syrien zurückziehen. Nach Einschätzung iranischer Medien sowie von Nahost-Experten ist damit auch der Iran gemeint.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte vor einem Gespräch mit Putin im Juli gedroht, dass sein Land keine iranischen Truppen an der syrisch-israelischen Grenze dulden werde.