Nach dem Tod des ersten israelischen Soldaten nach dem Start der palästinensischen Proteste im März an der Grenze zum Gazastreifen hat die Armee in dem gesamten Küstenstreifen dutzende Orte mit Panzern und Kampfflugzeugen attackiert.
Die Hamas werde "die Konsequenzen für ihre Taten tragen", erklärte das israelische Militär am Freitag. Bei den massiven Angriffen wurden nach Angaben der Hamas drei ihrer Kämpfer getötet. Ein vierter Palästinenser wurde laut dem Gesundheitsministerium in Gaza bei Protesten an der Grenze erschossen.
Die Armee reagierte mit ihren Angriffen im Gazastreifen nach eigenen Angaben auf einen Vorfall an der Grenze, bei dem ihre Soldaten auf Widerstand der besetzen Bevölkerung gekommen waren. Dabei sei ein Soldat erschossen worden, erklärte die israelische Armee in einer Mitteilung, ohne Details zur Identität des Mannes zu nennen.
Ein Armeesprecher sagte gegenüber Journalisten, die Tötung des Soldaten sei etwas, das die Armee "nicht tolerieren kann". Es sei das erste Mal gewesen, dass seit dem letzten Angriff auf Gaza im Jahr 2014 ein israelischer Soldat bei einem Militäreinsatz in oder um Gaza getötet wurde.
Das israelische Militär erklärte, es habe 40 Ziele angegriffen. Die Aktion sei Teil eines "großangelegten Angriffs" als Antwort auf den bewaffneten Widerstand an der Grenze.
Israel geht seit einer Woche verschärft gegen militante Palästinenser im Gazastreifen vor. Diese setzen sich gegen den israelisches Beschuss und die seit 2007 anhaltende Blockade des Küstenstreifens zur Wehr, indem sie an Ballons und Drachen Brandsätze auf israelisches Gebiet fliegen lassen.
Seit Beginn der jüngsten Gewaltausbrüche Israels im Gazastreifen am 30. März wurden 149 Palästinenser getötet. Allein bei Massenprotesten zum israelischen Unabhängigkeitstag Mitte Mai wurden rund 60 Palästinenser an der Grenze des Gazastreifens erschossen - darunter auch Kinder, Behinderte und Sanitäter. Mehr als 2400 Palästinenser wurden verletzt.
UN-Sonderkoordinator für den Nahost-Friedensprozess, Nickolai Mladenow, rief beide Seiten zur Zurückhaltung auf. "Alle im Gazastreifen müssen von der Klippe zurücktreten. Nicht nächste Woche. Nicht morgen. Genau jetzt!", forderte Mladenow.