Der Iran hat die neuen Sanktionen der USA und Saudi-Arabiens gegen die libanesische Hisbollah-Bewegung scharf kritisiert. Während "israelische Scharfschützen an einem Tag auf mehr als 2000 unbewaffnete palästinensische Demonstranten" feuerten, verhänge Saudi-Arabien "am Vorabend des Ramadan" mit "seinem US-Herren" Sanktionen gegen die Hisbollah, kritisierte der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif am Donnerstag.
Die israelischen Streitkräfte hatten am Montag und Dienstag bei Protesten im Gaza-Streifen rund 60 Palästinenser erschossen und mehr als 2000 weitere verletzt. Am Mittwoch verkündeten die USA, Saudi-Arabien und fünf weitere arabische Golfstaaten neue Sanktionen gegen den Schura-Rat der libanesischen Hisbollah unter Vorsitz ihres mächtigen Generalsekretärs Hassan Nasrallah.
Mit den Sanktionen wird das Vermögen von Nasrallah, seinem Vize Naim Kasim und drei weiteren Ratsmitgliedern eingefroren und ihr Zugang zu den globalen Finanznetzwerken blockiert. Zugleich verhängten Saudi-Arabien, Bahrain, Kuwait, Oman, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate Sanktionen gegen neun Individuen und Firmen mit Verbindung zur Hisbollah, die bereits unter Sanktionen des US-Finanzministeriums stehen.
Die Hisbollah spielt nicht nur eine wichtige Rolle in der libanesischen Politik sondern auch im syrischen Bürgerkrieg, wo tausende ihrer Kämpfer auf Seiten von Machthaber Baschar al-Assad kämpfen. Unterstützt wird die schiitische Bewegung vom Iran. Nach der Aufkündigung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran vergangene Woche versuchen die USA derzeit, den Druck auf Teheran und seine Verbündeten zu erhöhen.