Bagdad: Mindestens 27 Tote bei Selbstmordanschlägen

DPA
BAGDAD
Veröffentlicht 15.01.2018 00:00
Aktualisiert 15.01.2018 12:41
Reuters

Bei einem Doppelanschlag im Zentrum der irakischen Hauptstadt Bagdad haben zwei Selbstmordattentäter mindestens 27 Menschen mit in den Tod gerissen.

Die irakischen Gesundheitsbehörden meldeten zudem mindestens 80 Verletzte. Da viele von ihnen schwer verletzt seien, könne die Zahl der Todesopfer noch weiter steigen, hieß es.

Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte, die Selbstmordattentäter hätten sich am frühen Morgen auf dem Platz der Luftfahrt gesprengt. Dafür hätten sie Sprengstoffwesten benutzt. Augenzeugen berichteten, die Bomben seien in der Nähe einer Gruppe von Bauarbeitern gezündet worden.

Zunächst übernahm niemand die Verantwortung für den Doppelanschlag. Die Terrororganisation Daesh hatte sich in der Vergangenheit vielfach zu Attentaten im Irak bekannt.

Vor allem in Bagdad kommt es immer wieder zu Anschlägen.

Im Sommer 2016 waren in Bagdad beim bisher verheerendsten Anschlag der Terroristen mehr als 280 Menschen getötet worden, als eine Autobombe vor einem Einkaufszentrum explodierte. Im November desselben Jahren riss ein Selbstmordattentäter südlich der Hauptstadt mehr als 70 Menschen mit in den Tod, als er an einer Tankstelle einen mit Sprengstoff beladenen Laster zur Explosion brachte.

Die Terroristen hatten im vergangenen Jahr ihr früheres Herrschaftsgebiet im Irak und auch im Nachbarland Syrien fast vollständig verloren. Die irakische Armee konnte unter anderem die ehemalige Daesh-Hochburg Mossul im Norden des Landes einnehmen.

Trotz der militärischen Niederlage ist die Daesh noch nicht zerschlagen. Viele Terroristen sind in den großen Wüstengebieten im Westen des Iraks untergetaucht. Beobachter gehen davon aus, dass sie wie schon früher verstärkt auf Guerillaaktionen und Attentate setzen.

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