Die Türkei hat nach der tödlichen Attacke auf Diplomaten im nordirakischen Erbil Luftangriffe gegen Stellungen der Terrororganisation PKK geflogen.
Verteidigungsminister Hulusi Akar sprach am Donnerstag vom bislang größten Einsatz der türkischen Luftwaffe in den nordirakischen Kandil-Bergen. Dabei sei der PKK ein "schwerer Schlag" versetzt worden.
Bei dem Angriff auf türkische Diplomaten in einem Restaurant in der Hauptstadt der autonomen Kurdenregion waren am Mittwoch drei Menschen getötet worden, unter ihnen der türkische Vize-Konsul in Erbil. Ein PKK-Sprecher sagte zwar, seine Gruppe sei nicht in den Angriff verwickelt. Experten machten die PKK aber für die Attacke verantwortlich.
Die türkische Armee geht im Nordirak seit Mai verstärkt gegen die PKK-Terroristen vor, die in den Kandil-Bergen an der Grenze zur Türkei und dem Iran seit Jahrzehnten Rückzugslager unterhält. Erst am Mittwoch meldete das türkische Verteidigungsministerium, dass Kampfjets sieben "PKK-Terroristen" im Nordirak getötet hätten.
Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.