Die Terrororganisation PKK/YPG hat innerhalb von drei Jahren 52 zwangsrekrutierte Kinder getötet, wie aus einem Geheimdienstbericht hervorgeht, auf den sich die Tageszeitung Sabah in ihrem Bericht bezog.
Diese wurden demnach ermordet, weil sie von der Terrororganisation fliehen wollten. Die PKK bestreitet die namentlich dokumentierten Liquidierungen von Kindern und behauptet, dass sie an der Front umgekommen – und teilweise in Flüssen ertrunken seien.
Laut dem 75-seitigen Geheimdienstbericht hat die PKK in den letzten fünf Jahren mehr als tausend Kinder zwangsrekrutiert oder entführt. Die Zahl derartiger Fälle nahm im Laufe der letzten Jahre jedoch stetig ab. Beispielsweise waren 2015 mehr als 400 Kinder rekrutiert worden, im darauffolgenden Jahr 222 und letztes Jahr nur noch 88. Die Dunkelziffer ist jedoch unbekannt. Innerhalb des letzten Jahres haben sich 41 Kinder im Alter zwischen 15 und 17 Jahren den Sicherheitskräften gestellt. Die Aussagen der Kinder bestätigten bereits dokumentierte Fälle sexuellen Missbrauchs und von Folter.
Die Beschreibungen der 17-jährigen B.K verdeutlichen die perfiden Taktiken bei der Rekrutierung von Kindern, die später als Kanonenfutter dienen sollen: „Als ich gerade mal 13 Jahre alt war bin ich mit 4 Freundinnen für das Narzissen-Festival in das Nachbardorf gegangen. (…) Sie haben uns allen Fruchtsaft gegeben (...) Wir öffneten unsere Augen erst wieder in einer Höhle in Kandil. (…) Folter, Sklaverei und sexueller Missbrauch. Wir wurden wiederholt benutzt. Dicle, Berfin und Dilan wurden bei ihrer Flucht erwischt. Sie wurden durch Schüsse ins Herz ermordet."
Die Zwangsrekrutierung von Kindern durch die PKK und ihre internationalen Ableger ist kein neues Phänomen. Die Terrororganisation rekrutiert die Kinder vorwiegend in der Türkei und in Syrien, aber auch im Irak. Die Provinzstädte Mosul und Sindschar sind jene Regionen, wo die PKK besonders aktiv ist. Sie rekrutiert dort überwiegend Kinder aus jesidischen Familien – auch unter dem Deckmantel eines Verteidigungskrieges gegen Daesh.
Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Anadolu (AA) sagte der Sprecher der arabischen Stämme in Mosul, Muzahim Ahmet al-Huveysi, dass dort bisher mehr als hundert Kinder von der Terrororganisation rekrutiert worden seien. „Diese Kinder werden nach ihrer Ausbildung in Sindschar nach Syrien geschickt, um für die YPG zu kämpfen." Die Kinder, die in Mosul und Sindschar rekrutiert wurden, haben alle unterschiedliche ethnische Wurzeln, so al-Huveysi.
Mitte 2014 gelang es der PKK, unter dem Vorwand die Jesiden vor der Terrororganisation Daesh zu schützen, in Sindschar Fuß zu fassen. Seitdem nutzt die PKK die Region Sindschar als Basis und baute dort neue Befehls- und Verwaltungsstrukturen auf.