Der Einsatz der Türkei im Nordirak werde so lange andauern, bis alle „terroristischen Gruppierungen entfernt" worden seien, sagte Verteidigungsminister Nurettin Canikli am Dienstag. Die Operation gegen die Terrororganisation PKK werde mit Absprache von Bagdad und Teheran durchgeführt.
Das türkische Militär habe Stützpunkte in Gebieten errichtet, die von der Terrorgruppe eingenommen worden waren. Laut Canikli wechselt die Türkei zu einem neuen Prozess im Kampf gegen den Terror in der Region.
In der Nacht zum Dienstag zerstörte die türkische Armee nach eigenen Angaben zwölf PKK-Ziele in der Region Kandil im Nordirak. Darunter seien Munitionsdepots und Unterkünfte.
Die Türkei habe eine gemeinsame Operation mit dem Iran vorgeschlagen, dessen Ziel das Hauptquartier der PKK in den Kandil-Bergen sei, doch gebe es bisher keine Fortschritte in diesem Punkt. Man habe sich aber mit Bagdad geeinigt.
Die Kandil-Berge befinden sich rund 40 südöstlich von der türkischen Grenze zur irakischen Provinz Erbil. Die Region wird von der PKK als Hauptquartier genutzt.
Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.