Die Türkei plant nach den Worten von Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu gemeinsam mit der Zentralregierung in Bagdad eine Militäroffensive gegen die PKK-Terroristen im Nordirak. Der grenzüberschreitende Einsatz könne bereits nach der irakischen Parlamentswahl im Mai starten, sagte Çavuşoğlu am Donnerstag auf dem Flug von Deutschland nach Österreich dem Sender CNN Türk zufolge.
Die Türkei und der Irak hätten in der Hinsicht einen Konsens erzielt, da der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi alle terroristischen Organisationen aus dem Land verbannen wolle, so Çavuşoğlu.
„Die PKK-Terroristen haben Berge und Städte im Irak infiltriert", sagte Çavuşoğlu. Es sei notwendig, diese dort zu beseitigen.
Er wies daraufhin, dass die PKK nicht nur eine Bedrohung für die Regierung in Bagdad sei, sondern auch für die „Autonome Region Kurdistan" (KRG).
„Vor allem die irakischen Kurden fühlen sich von der PKK gestört", so Çavuşoğlu.
Die von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte PKK unterhält Lager im nordirakischen Kandil-Gebirge. Von dort aus organisiert sie Anschläge in der Türkei.
Aktuell gehen die türkischen Streitkräfte gegen den syrischen PKK-Ableger YPG in Nordsyrien vor.
Die laufende Afrin-Operation, so Çavuşoğlu, könne voraussichtlich im Mai beendet werden. Man strebe hierbei ein baldiges Ende an.
Die Türkei besitze die Kapazität, um beide Operationen gleichzeitig durchzuführen. Daher werde man auch nicht unbedingt auf den Abschluss der „Operation Olivenzweig" warten, um den Einsatz im Irak zu starten.
Çavuşoğlu verriet zudem, dass die Türkei eine diplomatische Note an Schweden ausgestellt habe, um den Ex-PYD-Chef Salih Muslum, der sich derzeit in Stockholm befindet, festnehmen zu lassen.