Türkei kritisiert Dänemark wegen Auslieferungsablehnung eines Daesh-Verdächtigen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 12.10.2017 00:00
Aktualisiert 12.10.2017 14:04
REUTERS

Das türkische Außenministerium kritisierte die dänischen Behörden, weil diese sich weigerten, ein Daesh-Mitglied auszuliefern, der im Zusammenhang mit dem am Silvesterabend in Istanbul ausgeübten Terroranschlag verdächtigt wird. Bei dem Attentat waren 39 Menschen ums Leben gekommen.

In einer am Mittwochabend veröffentlichten Erklärung hob das Außenministerium hervor, dass die Freilassung und abgelehnte Auslieferung von Ibrohimjon Asparow, eine klare Verletzung der UN-Resolution (Nr. 2178) darstelle.

Das Ministerium betonte, dass Dänemarks Weigerung zur Kooperation beim Kampf gegen den Terrorismus erhebliche Schäden verursachen werde.

„Bisher hat die Türkei im Rahmen der Resolutionen des UN-Sicherheitsrates 5.217 Ausländer wegen Verdachts auf Verbindungen zu Terrororganisationen abgeschoben", heißt es in der Erklärung. Insgesamt seien 8.447 Verdächtige, darunter 3.831 Ausländer, wegen Verbindungen zur Daesh und Al-Qaida festgenommen worden - 2.946 davon säßen in Haft.

„Andere Länder müssen die gleiche Haltung zeigen", hieß es weiter.

Ibrahimjon Asparow war im Rahmen einer Anti-Terror-Untersuchung am 29. Juni in Dänemark inhaftiert und später freigelassen worden.

Dem usbekisch-stämmigen Asparow sei keine Schuld nachzuweisen, so die Erklärung der dänischen Behörden. Auf Forderung der Türkei war Asparow zweimal in Dänemark festgenommen worden und hatte seit dem 20. Juli in Haft gesessen.

Asparow wird beschuldigt, dem Daesh-Attentäter Abdulkadir Masharipow Waffen und Munition besorgt zu haben. Masharipow hatte in der letzten Silvesternacht den Nachtclub Reina mit einer Kalaschnikow und Handgranaten angegriffen und dabei 39 Menschen getötet. Die Terrororganisation Daesh hatte den Angriff für sich beansprucht.

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