Der türkische Justizminister Bekir Bozdağ wird sich am Montag mit US-Amtskollegen Jeff Sessions treffen, um „neue Beweise" zu präsentieren und über Ankaras Antrag zur Auslieferung und vorläufige Verhaftung von Fetullah Gülen sprechen. Fetullah Gülen ist der Chef des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ), der unter anderem für den gescheiterten Putsch des letzten Jahres verantwortlich ist.
Laut Quellen des Ministeriums wird Bozdağ die Beweise noch vor Präsident Recep Tayyip Erdoğans US-Besuch am 15. und 17. Mai liefern. Bozdağ wird am Sonntag wieder abreisen und am Dienstag in die Türkei zurückkehren.
Generalstabschef Hulusi Akar, Chef des Geheimdiensts Hakan Fidan und Sprecher des Präsidenten Ibrahim Kalın, werden am Freitag vor der Ankunft Erdoğans in die USA reisen. Der geplante Besuch zwischen den beiden Präsidenten wird das erste persönliche Aufeinandertreffen sein.
Einer der Hauptthemen werden voraussichtlich die Auslieferung von Gülen und die Situationen in Syrien und im Iran sein. Auch der Kampf gegen den Terror steht auf der Agenda.
Am 15. Juli versuchte eine Gruppe des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ) die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzen. Der Putschversuch wurde von loyalen militärischen Truppen, zusammen mit Polizeieinheiten und Millionen von türkischen Bürgern, verhindert. 246 Menschen, hauptsächlich Zivilisten, wurden von den Putschisten getötet, während mehr als 2.000 Menschen verletzt wurden.
Der erste offizielle Antrag für Gülens vorläufige Festnahme wurde am 13. September an die USA gestellt.