Der Dollar ist nach der Zinserhöhung der amerikanischen Notenbank weiter auf dem Vormarsch. Der Dollar-Index, der die Devise zu anderen wichtigen Währungen misst, legte am Donnerstag weitere 0,8 Prozent auf 102,62 Punkte zu. Damit notiert er so hoch wie seit vierzehn Jahren nicht mehr. Der Euro verlor 0,6 Prozent auf 1,0469 Dollar. So wenig kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt im März vergangenen Jahres.
Die Fed hatte am Mittwochabend wie erwartet den Leitzins um 25 Basispunkte angehoben. Die US-Notenbank signalisierte zugleich, dass es im kommenden Jahr zu drei weiteren Erhöhungen kommen könnte. Viele Marktteilnehmer hatten lediglich mit zwei Schritten gerechnet.
"Die Debatte, ob, wie und wann die Notenbanken die Zügel wieder anziehen könnten, nimmt Fahrt auf", fasste Deutsche-Bank-Anlagestratege Ulrich Stephan zusammen.
Die Aussagen von Fed-Chefin Janet Yellen seien als erste Reaktion auf den künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu interpretieren. Dieser habe die Inflationserwartungen mit seinen Steuer- und Investitionsversprechen getrieben. Ob Trumps Politik zu einer Verschärfung der geldpolitischen Gangart führt, ließ Yellen selbst jedoch offen.
"Bis es klare Signale geben wird, dass Trumps Politik nicht machbar ist, wird es schwierig sein, gegen den Strom zu schwimmen und sich gegen den Dollar zu stellen", sagte Devisenexperte Koji Fukaya vom Handelshaus FPG Securities. Für den Euro könnte sich das charttechnische Bild nach einem Fall unter 1,0460 Dollar weiter eintrüben, sagten die Analysten der Helaba. "Dann wäre ein Test der Parität möglich."