Merkel versucht Sorgen um ihre Gesundheit zu zerstreuen: „Mir geht es gut“

AFP
OSAKA
Veröffentlicht 29.06.2019 14:59
Reuters

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Sorgen um ihre Gesundheit zu zerstreuen versucht.

Auf die Frage nach ihren Zitterattacken sagte Merkel am Samstag in Osaka, sie habe "nichts besonderes zu berichten, mir geht es gut". Merkel fügte hinzu: "Ich bin überzeugt: So wie diese Reaktion aufgetreten ist, wird sie auch wieder vergehen." Derweil entschuldigte sich Grünen-Chefin Annalena Baerbock für eine Äußerung über Merkels Gesundheit.

Merkel hatte Mitte Juni beim Empfang des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin deutlich gezittert. Die 64-Jährige erklärte anschließend, sie habe in der sommerlichen Hitze offenbar zu wenig getrunken. Am Donnerstag erlitt Merkel einen weiteren Zitteranfall. Der Vorfall ereignete sich während einer Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anlässlich der Übergabe der Ernennungsurkunde an die neue Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) in Schloss Bellevue.

Grünen-Chefin Baerbock hatte sich am Freitag bei einer Pressekonferenz zum Klimaschutz zu Merkel geäußert. Sie sagte mit Blick auf die heißen Temperaturen: "Auch bei der Bundeskanzlerin wird deutlich, dass dieser Klimasommer gesundheitliche Auswirkungen hat." Baerbock sagte, sie sei gerade im Irak gewesen, bei 48 Grad. Sollte es hierzulande so heiß werden, würde "jeder, wenn er eine Stunde in dieser prallen Sonne steht, zittrig werden". Die Hitze mache "auch vor Bundeskanzlerinnen nicht halt", sagte Baerbock.

Am frühen Samstagmorgen schrieb Baerbock über den Kurzbotschaftendienst Twitter: "Diese Äußerung war ein Fehler." Dafür habe sie die Bundeskanzlerin um Entschuldigung gebeten. "Ich habe unbedacht einen Zusammenhang hergestellt, den es nicht gibt", erklärte die Grünen-Vorsitzende.

Hintergrund ihrer Aussage sei die Frage eines Journalisten gewesen, ob der Gesundheitszustand der Kanzlerin Neuwahlen noch drängender mache. "Diese Frage habe ich deutlich verneinen und auf die Hitze verweisen wollen", schrieb Baerbock und fügte hinzu: "Das ist gründlich schief gegangen."

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