Streiks bei der französischen Bahn und der Fluggesellschaft Air France haben erneut Pendler und Reisende beeinträchtigt.
Im Bahnverkehr in Frankreich fielen allerdings etwas weniger Züge aus als an den vorherigen Streiktagen vergangene Woche. Trotzdem fuhren laut Ankündigung des Bahnbetreibers SNCF im Durchschnitt nur zwei von fünf TGV-Hochgeschwindigkeitszügen.
Die französische Fluggesellschaft Air France strich etwa ein Viertel ihrer Verbindungen. Langstreckenflüge und Mittelstreckenverbindungen von und nach Paris-Charles de Gaulle waren besonders betroffen. Auch für Dienstag sind bei den beiden Unternehmen Streiks angekündigt.
Die Eisenbahner wehren sich gegen eine Bahnreform der Regierung, der Konflikt gilt als wichtige Kraftprobe für Präsident Emmanuel Macron. Im regionalen französischen Zugverkehr fiel am Montag etwas mehr als die Hälfte der Verbindungen aus. Es war bereits der neunte Streiktag seit Anfang des Monats, die Gewerkschaften hatten insgesamt 36 Streiktage bis Ende Juni angesetzt.
Die Zeitung «Le Parisien» berichtete unter Berufung auf Gewerkschaftskreise, dass über eine Ausweitung auf die Ferienmonate Juli und August nachgedacht werde.
Die Regierung will den hoch verschuldeten Bahnbetreiber SNCF umbauen und den Bahnverkehr - wie auf EU-Ebene beschlossen - für Wettbewerber öffnen. Unter anderem sollen neueingestellte SNCF-Mitarbeiter künftig nicht mehr den beamtenähnlichen Eisenbahner-Status bekommen.
Bei Air France kämpfen Gewerkschaften für höhere Löhne. Das Management hatte zuletzt den Druck erhöht und will die Beschäftigten über seinen jüngsten Gehalts-Vorschlag abstimmen lassen. Air-France-Präsident Jean-Marc Janaillac hat für den Fall einer Niederlage seinen Rücktritt angedroht. Montag war bereits der zehnte Streiktag bei der Fluggesellschaft seit Ende Februar.