Das Bundeskriminalamt (BKA) geht bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland von einer hohen Gefahr vor allem durch Terroristen aus. Das berichtet die "Bild"-Zeitung (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf ein vertrauliches Papier des BKA. In dem sogenannten Gefährdungslagebild heiße es, dass sowohl die terroristischen Strukturen in Teilen des Landes, als auch die hohe Zahl an russischstämmigen Daesh-Kämpfern für eine besondere Gefährdungslage sorgen würden.
Dem BKA-Papier zufolge thematisiere die Terrororganisation Daesh seit Mitte Oktober 2017 zunehmend die WM 2018. So seien Collagen verbreitet worden, die eine angebliche Hinrichtung von Fußballstars zeigten oder andeuteten.
Die BKA-Ermittler halten laut "Bild" außerdem fest, dass Teile der russischen Fanszene für ihre Gewaltbereitschaft und Rassismus bekannt seien. Bereits im Frühjahr 2017 hätten russische Hooligans ein "Festival der Gewalt" angekündigt. Mit der Anreise einer größeren Anzahl deutscher Hooligans rechnen die Ermittler demnach nicht. Sowohl die unattraktive Auslosung, als auch die Gesetzesverschärfungen in Russland würde viele Hooligans abschrecken.
Brutale Angriffe russischer Hooligans auf englische Fans bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich hatten in ganz Europa Entsetzen ausgelöst. Bei den blutigen Straßenschlachten in der Hafenstadt Marseille waren 35 Menschen, die meisten von ihnen England-Fans, verletzt worden. Einer von ihnen schwebte stundenlang in Lebensgefahr. Es waren die schwersten Ausschreitungen im internationalen Fußball seit der WM 1998.