Nach einem Terrorangriff in einer U-Bahn-Station im Zentrum der russischen Stadt St. Petersburg wurden am Montagnachmittag elf Menschen getötet und mindestens 50 verletzt wie die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Katastrophenschutzministerium meldete.
Ein „unbekannter Gegenstand" sei in einem U-Bahnwaggon explodiert, zitierten russische Nachrichtenagenturen eine Mitteilung des U-Bahnbetreibers. Mehrere U-Bahnhöfe wurden demnach geräumt.
Präsident Wladimir Putin war in St. Petersburg, hielt sich aber nach Angaben seines Sprechers im Vorort Strelna auf. Die Sicherheitsbehörden würden die Explosion aufklären, versprach Putin. «Wir ziehen alle Möglichkeiten in Betracht – ob es eine kriminelle Tat war oder sie einen terroristischen Charakter hat», sagte er der Agentur Interfax zufolge. Alle Anzeichen deuteten auf einen Terroranschlag hin, sagte Viktor Oserow, Abgeordneter im russischen Föderationsrat.
Behördenquellen schätzten die Sprengkraft auf 200 bis 300 Gramm Dynamit. Der Sprengsatz sei mit Metallteilen versehen gewesen. Nach ersten Erkenntnissen sei kein Selbstmordattentäter unterwegs gewesen. Der Sprengsatz sei in dem Wagen platziert worden.
Alle U-Bahn-Stationen in der Fünf-Millionen-Stadt wurden geräumt. In der betroffene Station Sennaja Ploschtschad (Heuplatz) entwickelte sich starker Rauch. Im Internet machten Bilder des zerstörten U-Bahn-Wagens die Runde.
In der Vergangenheit hatte es mehrere Anschläge auf die U-Bahn in Moskau mit zahlreichen Toten gegeben. In St. Petersburg gab es bislang keine Anschläge.
Der Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Steffen Seibert, schrieb auf Twitter: «Das sind furchtbare Nachrichten aus St. Petersburg: Unser Mitgefühl gilt allen Betroffenen und ihren Familien.»