Norwegen gewährt Putsch-Soldaten Asyl

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 22.03.2017 00:00
Aktualisiert 22.03.2017 14:03
DPA

Die norwegische Direktion für Einwanderung hat die Asylanträge von vier türkischen Soldaten und einem militärischen Attaché angenommen. Die Militärs verweigerten den Befehl nach dem Putschversuch des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ) in die Türkei zurück zu kehren.

Die Putsch-Soldaten und der militärische Attaché, die als NATO-Soldaten in Europa stationiert waren, erhielten Wohn- und Arbeitsgenehmigungen.

Rechtsanwalt Kjell M. Brygfjeld, der die Soldaten vertrat, bestätigte die Entscheidung der norwegischen Einwanderungsbehörde.

Die Militärs sagten der norwegischen Tageszeitung Verdens Gang, dass sie die FETÖ-Vorwürfe zurückweisen und befürchteten, dass die bei der Rückkehr in die Türkei verhaftet werden.

Manche politische Kommentatoren erklärten, dass wenn andere europäische Länder dem Beispiel von Norwegen folgen sollten, der auch ein NATO-Verbündeter der Türkei ist, könnten sich die bereits angespannten diplomatischen Beziehungen verschlechtern.

Bisher berichteten Deutschland und die Niederlande über Hunderte von Asylanträgen von Putsch-Soldaten und ihren Familien, die ebenfalls in NATO-Hauptquartieren in ganz Europa arbeiteten.

Am 15. Juli versuchte eine Gruppe der Gülenisten-Terrororganisation (FETÖ) die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzen. Der Putschversuch wurde von loyalen militärischen Truppen, zusammen mit Polizeieinheiten und Millionen von türkischen Bürgern, verhindert. 246 Menschen, hauptsächlich Zivilisten, wurden von den Putsch-Soldaten getötet, während mehr als 2.000 Menschen verletzt wurden.

Nach dem Putschversuch wurden Hunderte von Militäroffizieren, die der FETÖ angehören, verhaftet, wobei Tausende mit Verbindungen zur FETÖ aus ihrem Dienst in der Armee, Justiz und Bürokratie entlassen wurden.

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