Schweizer Polizei streicht Gedenkfeier zum 102. Jahrestag der Schlacht von Gallipoli

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 18.03.2017 00:00
Aktualisiert 18.03.2017 14:17
Die Meeresenge in Çanakkale, wo vor 102 Jahren die Osmanen gegen die Alliierten siegten. (DHA Foto)

Die Schweizer Polizei strich am Freitag eine Veranstaltung zum Gedenken an die Schlacht von Gallipoli, mit der Begründung, dass diese die Öffentlichkeit stören würde. Bei der Veranstaltung sollte der Sieg der Osmanen gegen die mächtigen alliierten Streitkräfte gefeiert und an die Tausenden gedacht werden, die während des Kämpfe ihr Leben verloren haben.

Der nach dem bekannten Slogan „Gallipoli ist unpassierbar" benannter Event war für Samstag in der Stadt Basel im Nordwesten der Schweiz geplant und mindestens 500 Menschen wurden erwartet. Die türkischen Sänger Mustafa Yıldızdoğan und Nejla Çakmakçı sollten auch auftreten.

Die ANTIFA-Gruppe hatte den Schweizer Kanton gewarnt, dass sie, wenn sie die Veranstaltung nicht verhindern würden, eine Demonstration gegen die Basler Polizei durchführen wurden und dabei ‚zu allem zurückgreifen' werden, um die Veranstaltung zu verhindern.

Inzwischen behaupten verschiedene Zeitungen in der Schweiz, dass die Veranstaltung für „Ja"-Stimmen für das kommende Referendum zu sammeln versuche.

Die schweizerisch-türkische Föderation kritisierte in einer Pressemitteilung diese „unbegründeten" Berichte der Schweizer Medien und sagte, dass sie solche voreingenommenen und anmaßenden Behauptungen nicht akzeptieren könnten.

Nach den jüngsten Verboten der türkischen Minister in den Niederlanden und Deutschland, forderte der Züricher Stadtrat, dass die Bundesregierung das Treffen mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu für den vergangenen Sonntag absagt. In der eskalierenden diplomatischen Krise in den Niederlanden nahm Çavuşoğlu nicht an dem Treffen in der Schweiz teil.

Die Türkei gedenkt am 18. März an den 102. Jahrestag des Siegs der Osmanen im Ersten Weltkrieg in der nordwestlichen Provinz Çanakkale. 1915 versuchen die Alliierten durch die Dardanellen zu kommen, was von den osmanischen Kräften verhindert werden konnte.

Der Sieg gab der Türkei einen massiven moralischen Schub, der es ermöglichte einen Unabhängigkeitskrieg zu führen und schließlich 1923 eine Republik aus der Asche des Osmanischen Reichs zu gründen.

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