Der liberal-konservative Ministerpräsident der Niederlande Mark Rutte und der islamfeindliche Populist Geert Wilders profitierten bei den diplomatischen Vorfällen mit der Türkei am Wochenende am meisten. Die Krise eskalierte am Samstagabend zwischen den beiden Ländern, nachdem die niederländische Regierung die Landeerlaubnis des türkischen Außenministers entzog und die türkische Ministerin für Familie- und Sozialpolitik kurz vor dem Eingang des türkischen Konsulats stoppte und sie im Anschluss mit einem niederländischen Polizeikonvoi aus dem Land auswies.
Einer Umfrage des Instituts „Maurice de Hond" vom Sonntagabend zufolge profierten die beiden Parteien, die Anti-Immigranten- und Anti-Islam-Politik vorangetrieben haben.
Die Umfrage zeigte, dass Ministerpräsident Mark Ruttes VVD-Partei mit 18 Prozent 27 der 150 Sitze im Parlament einnehmen könne. Dies seinen drei weitere Sitze im Vergleich zur vorherigen Umfrage.
Geert Wilders anti-islamische Freiheitspartei folgte mit 16 Prozent und erlangte zwei weiter Sitze und somit insgesamt 24.
„Es ist klar, dass sich die Vorlieben seit Samstag geändert haben", schrieb de Hond.
Rutte und Wilders gaben sich am Montagabend einer hitzigen Fernseh-Duells hin, die sich bei der Wahl entscheidend erweisen könnte.
De Honds Umfrage deutet darauf hin, dass den Wählern, Ruttes Umgang im Türkei-Konflikt gefallen hat. Wilders, Gegner der muslimischen Einwanderung, sagte, dass durch den Druck seiner Partei Rutte solch eine harte Linie gezogen hatte.
Wilders hat nur geringe Chance eine Regierung zu gründen, da andere Parteien eine Koalition mit der Partei ausgeschlossen haben. Ein Sieg der PVV würde dennoch in ganz Europa eine Welle des Schocks auslösen.
Die französische Präsidentschaftswahl beginnt im nächsten Monat mit der rechtsextremen Marine Le Pen, die die erste Runde gewann aber schwere Verluste in der Nächsten erlitt.
Im September bei den allgemeinen Wahlen in Deutschland, will die rechtsextreme und euroskeptische Partei Alternative für Deutschland zum ersten Mal im Bundestag sitzen.