Gut eine Woche nach Beginn der gewalttätigen Proteste gegen die Polizei im Großraum Paris hat der französische Innenminister Bruno Le Roux zur Ruhe aufgerufen. Er appellierte an die Bewohner der Vorstädte, sich verantwortungsvoll zu verhalten und auf die Justiz zu vertrauen. Auch in der Nacht zu Montag gab es wieder Krawalle und Festnahmen Auslöser ist die Misshandlung eines jungen Schwarzen durch Sicherheitskräfte.
Le Roux kündigte zugleich ein unerbittliches Vorgehen gegen Randalierer an. In der Nacht zu Montag nahm die Polizei in Drancy nördlich von Paris zehn Menschen fest. Sie gehören zu einer Gruppe von Jugendlichen, die Autoscheiben und die Fenster einer Kinderkrippe eingeschlagen hatten. Zudem wurden im Norden von Paris erneut Autos angezündet. Nach Zusammenstößen mit der Polizei kam es auch auch im Vorort Argenteuil zu Festnahmen. Elf Verdächtigen wird Sachbeschädigung vorgeworfen.
Auslöser für die Gewalt ist die Festnahme und Misshandlung eines jungen Schwarzen in der Vorstadt Aulnay-sous-Bois am 2. Februar. Polizisten verletzten ihn mit Schlagstöcken schwer im Gesicht, ein Polizist soll ihm einen Schlagstock in den After gerammt haben. Der 22-Jährige musste operiert werden und ist zwei Monate lang arbeitsunfähig geschrieben. Die Polizisten sind vom Dienst suspendiert, es laufen Ermittlungen gegen sie.