Bei einem umfangreichen Anti-Terror-Einsatz nahm die österreichische Polizei 14 mutmaßliche Gefolgsleute der Daesh fest. Die Grazer Staatsanwaltschaft teilte am Donnerstag mit, dass rund 800 Polizisten an den lange vorbereiteten Razzien in Graz und Wien beteiligt waren.
Die Verdächtigen stammen nach Justizangaben aus Bosnien, Mazedonien, Bulgarien und Syrien. Zudem seien drei Österreicher mit Migrationshintergrund darunter. Drei der Festgenommenen seien Frauen, bei mindestens zwei von ihnen handle es sich um die Ehefrauen anderer Festgenommener.
Welche Erkenntnisse zu dem Zugriff geführt haben, wollte die Staatsanwaltschaft unter Verweis auf laufende Ermittlungen zunächst nicht mitteilen. Österreichische Medien berichteten unter Berufung auf Justizkreise, dass die Ermittler nicht von einem unmittelbar bevorstehenden Anschlag ausgingen.
Nach Informationen der „Kronen Zeitung" sollen die Verdächtigen versucht haben, das Daesh-Netzwerk des gebürtigen Bosniers Mirsad Omerovic weiterzuführen, der im vergangenen Juli wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung in Österreich zu 20 Jahren Haft verurteilt worden war.
Mit dem Fall des 17-Jährigen, der am Freitag unter Terrorverdacht in Wien festgenommen worden war, hatten die neuerlichen Razzien nach offiziellen Angaben nichts zu tun. Es gebe keinerlei Verbindungen zwischen dem 17-Jährigen und den nun Festgenommenen, sagte der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl. Der Fall des Jugendlichen hatte auch in Deutschland für Aufsehen gesorgt, weil einen Tag nach dem Zugriff in Wien ein mutmaßlicher Komplize im nordrhein-westfälischen Neuss festgenommen worden war.