Istanbul-Attentat: Neue Hinweise auf Täter

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 03.01.2017 00:00
Aktualisiert 03.01.2017 14:00
Istanbul-Attentat: Neue Hinweise auf Täter

Die türkische Polizei fahndet weiter nach dem Attentäter vom Neujahrsanschlag in Istanbul. Am frühen Sonntagmorgen hatte ein Mann 39 Menschen in einem Istanbuler Nobelclub niedergeschossen, 65 weitere wurden verletzt. Der Täter konnte nach seiner Tat vom Tatort fliehen. Jetzt spitzen sich die Beweise auf einen Verdächtigen zu. Neue Details zur Identität des Täters sind veröffentlich worden.

So konnte ein Foto auf den Überwachungskameras der Nachtclubs auf die Identität des Täters hinweisen. Direkt am Montag wurde das Videomaterial veröffentlicht. Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll der Täter um die 25 Jahre alt sein und ursprünglich aus dem zentralasiatischen Raum stammen. In weiteren Ermittlungen soll herausgefunden sein, ob der Täter möglicherweise aus der gleichen Terrorzelle wie die Attentäter von dem Anschlag auf den Istanbuler Atatürk-Flughafen stammen könnte.

Die Daesh-Terrorgruppe hatte sich am Montag zu dem Massaker im Nachtclub Reina bekannt. Die Polizei nahm daraufhin acht Verdächtige fest, die mit dem Anschlag in Verbindung stehen könntenAuf dem veröffentlichten Videomaterial ist ein Mann zu sehen, der ein grünes T-Shirt, eine dunkle Hose und schwarze Stiefel trägt. Mit seiner Waffe zielte er auf die Oberkörper der Besucher. Dabei verbrauchte er insgesamt sechs Magazine. Die ersten Feierenden schoss er schon direkt am Eingang nieder. Schließlich ging er die Treppen hinab und schoss weiter in die Menge. Insgesamt sieben Minuten soll der Anschlag gedauert haben.

Danach soll sich der Täter in die Küche begeben haben. Dort ist er für ca. 13 Minuten geblieben, bevor er sich umzog, um so wieder in der panischen Masse unterzugehen. Außerdem konnte er noch die Waffe reinigen, bevor er verschwand. Er floh mit einem Taxi nahe Kuruçeşme. Geld, um den Fahrer zu bezahlen hatte er nicht.

In der Jacke, die er in dem Nachtclub hinterließ fanden die Ermittler später 500 Türkische Lira.

Nach dem Anschlag konnte die Polizei ein Video des Attentäters ermitteln. Darauf filmt er sich selber, wie er im Stadtzentrum des europäischen Istanbuls unterwegs ist. Allerdings ist nicht bekannt, ob das Video vor oder nach dem Massaker entstanden ist.

Anfänglich vermutete die Polizei der Täter könnte aus Usbekistan oder Kirgisistan stammen. Andere Quellen ermittelten, dass der Täter möglicherweise aus Xinjiang im westlichen China kommen könnte.

Der kirgisische Außenminister erklärte, dass die Berichterstattung von Seiten Kirgisistans geprüft werde: „Wir haben unseren Konsul in Istanbul beauftragt, die Berichte zu prüfen", zitierte die Nachrichtenagentur Interfax den Sprecher des Außenministers Aiymkan Kulukeyeva am Montag. „Erste Ergebnisse haben gezeigt, dass die Informationen zweifelhaft sind. Trotzdem gehen wir den Hinweisen nach."

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